Potsdam Archive - explore dance https://explore-dance.de/tag/potsdam/ Tanz für junges Publikum Thu, 19 Dec 2024 22:15:45 +0000 de hourly 1 https://explore-dance.de/wp-content/uploads/2019/02/cropped-Favicon-32x32.png Potsdam Archive - explore dance https://explore-dance.de/tag/potsdam/ 32 32 „Hauptsächlich ging’s ums Herz“ https://explore-dance.de/journal/hauptsaechlich-gings-ums-herz/ Thu, 19 Dec 2024 21:06:46 +0000 https://explore-dance.de/?p=15081 Elisabete Finger: KOSMOKÖRPER | 19. Dezember 2024 [...]

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Eine Tänzerin und ein Tänzer in weißen Kostümen performen auf der Bühne

„Hauptsächlich ging’s ums Herz“

Ein Gespräch zum Pop Up KOSMOKÖRPER der brasilianischen Choreographin Elisabete Finger

Die Theaterpädagogin und Lehrerin an der Potsdamer AWO-Grundschule, Chica Schmidt, begleitete als explore dance-Projektpartnerin mit ihrer Grundschulklasse den Entstehungsprozess des Pop Ups KOSMOKÖRPER. Im Interview erklärt sie, warum Projekte wie dieses Kindern neue kreative Frei- und Bewegungsräume ermöglichen – und wie spielerische Workshops, rhythmische Herzschlag-Bewegungen und das Zeichnen eigener Körperumrisse die jungen Teilnehmer*innen begeisterten.

Von Astrid Priebs-Tröger | 19. Dezember 2024

Wann war Ihre erste Begegnung mit explore dance? Wie sind Sie zur Partnerin von KOSMOKÖRPER geworden?

Wir hatten vorher schon Kontakt mit der fabrik Potsdam, hatten mehrere Pop Up-Stücke als Aufführungen bei uns in der Schule zu Gast und wurden deshalb als Projektpartner*in für KOSMOKÖRPER angefragt. Das war im Herbst 2023. Im Sommer 2024 war ich mit Schüler*innen der 1. und 2. Klasse zu einem Workshop in der fabrik. Der wurde super angenommen, die Kinder hatten Spaß. Vor allem bei den Bewegungen, die dort ausprobiert wurden und mit dem Malen auf Tapetenbahnen.

Kinder schauen einem Tanzstück zu

Es ging sehr viel um den Herzschlag – Düdüm Düdüm – das haben die Schüler*innen auch danach selbst aufgegriffen. Teilweise auch ihre Lernbegleiterin, das kann man ja auch super in einen Morgenkreis einbinden. Hauptsächlich ging‘s ums Herz und dann haben die Kinder auf Tapetenrollen ihre eigenen originalgroßen Umrisse gezeichnet. Ein Kind legte sich auf den Boden auf das Papier, das andere umrahmte seinen Körper mit dem Stift. Ihre eigenen Körperumrisse befüllten die Kinder dann und malten sie aus:  Welche Organe sind in euch? Was habt ihr heute gefrühstückt? Wo ist dein Herz? Das Stück befand sich ganz am Anfang und die Idee der Choreographin war, Einfälle der Kinder aufzugreifen und diese mit in die Stückentwicklung einzubeziehen. Dabei ging es vor allem um Bewegungsideen, aber auch darum zu sehen, wie die Kinder generell auf die Thematik reagieren.

Ein Kind liegt auf einer Papierbahn während eine Lehrerin seinen Körperumriss abzeichnet
Kinder betrachten eine Papierbahn mit einem ausgemalten Zeichnung eines Körperumrisses
Ein Kind liegt auf einer Papierbahn während ein anderes Kind seinen Körperumriss abzeichnet

Was passierte außer diesem Workshop, welches Material gab es zur Vor- und Nachbereitung?

Es gab zwei Workshops – einen in der fabrik, einen in der Schule – und eine erste Probevorstellung in der Schule, in dem die Kinder einen Ausschnitt des Stückes eineinhalb Wochen vor der Premiere sahen und im Anschluss den Künstler*innen Feedback gaben. Rückmeldung der Kinder nach dieser Vorstellung war, dass das Stück nicht zu lang ist. Und auch, dass sie viel gesehen und erkannt haben. Sie können schon in diesem Alter mit Abstraktheit gut umgehen.

Es wurde bereits im ersten Workshop deutlich, dass einige Schüler*innen bereits viel über ihren Körper, die Prozesse und Abläufe in ihm wissen. Sie waren allerdings erstaunt über den Schritt – vom Workshop, wo das Team sich noch in der Recherche befand – bis zur Probevorstellung, wo schon in Bildern, Projektionen und choreografischen Elementen das eigentliche Stück deutlich sichtbar wurde. Sie spiegelten, dass sie die Übungen und Spiele aus den Workshops in der Choreographie des Stückes erkannten.

Ausgmalte Zeichnung eines Körperumrisses

KOSMOKÖRPER von Elisabete Finger stellt wie der Name schon sagt, eine Verbindung zwischen Körper und Kosmos her. Sie durchdringen darin einander, überlagern sich.

 

Wie führt man Grundschüler*innen an so eine komplexe Thematik heran?

Na hauptsächlich mit viel Bewegung. (lacht) Die Choreographin und die beiden Performer*innen haben zahlreiche Bewegungsangebote gemacht. So ein ganz eindrückliches Beispiel war ein Kreis, den alle zusammen gebildet haben. Der entstand aus einer sehr quirligen Situation heraus und dann wurde über gegenseitiges Klopfen dieser Herzschlag-Rhythmus in Stille weitergegeben und empfangen. Immer mit den eigenen Händen auf den Rücken des Anderen. Das war sehr berührend. Bei dem ersten Workshop ging es zuerst um den eigenen Körper. Welche Organe, welche Geräusche kennt ihr? Wie schlägt das Herz? Die andere Ebene – Projektionen des Kosmos – haben unsere Schüler*innen dann in der Probevorstellung gesehen.

Kinder schauen bei einer Probe eines Tanzstücks zu
Kinder bewegen sich in einem Tanz-Workshop

Wie gelang die Kommunikation mit der Regisseurin und den beiden englischsprachigen Performer*innen?

Die Kommunikation war ziemlich unproblematisch. Da Johanna Simon von der fabrik Potsdam in den Workshops übersetzte und unsere Kinder auch in der Schule Englisch lernen. Sie konnten auch selbst Fragen stellen und das wurde dann übersetzt. Die Kinder fanden das spannend, denn da hatten sie mal ein Beispiel, wofür man Englisch lernt. Sie haben intensiv zugehört, auch um herauszukriegen, ob sie selbst schon etwas verstehen.

Kinder sitzen um eine Lehrerin, die ihnen ein Bild auf dem Notebook zeigt

Wie haben Sie sich selbst dem Thema genähert, wie die Kinder konkret begleitet?

Es gab umfangreiches Vor- und Nachbereitungsmaterial, auch mit praktischen Übungen und Zusatzinformationen zum Stück und den Inhalten, das im Vorfeld verschickt wurde. Wahrnehmungsübungen zum Thema Körper waren darin. Ich selber habe mich nicht explizit darauf vorbereitet, weil das Thema in meiner theaterpädagogischen Praxis ständig auftaucht. Ich bin mit den Kindern in die fabrik gefahren und habe mich überraschen lassen. In der Nachbereitung des Workshops haben wir es dann noch einmal aufgegriffen.

Wie wurden die innen-außen Ebenen des Stücks thematisiert? Wie haben die Kinder darauf reagiert, wie hat es auf sie gewirkt?

Das ist ein sehr komplexes Thema und wenn wir das Projekt noch einmal so machen würden, würde ich eher Fünft- und Sechstklässler dafür vorschlagen. Erst- und Zweitklässler sind noch sehr junge Menschen, deren Aufmerksamkeitspanne kürzer als die der Älteren ist.

Das Innen und Außen wurde beim Malen schon angeboten, aber ob das wirklich bei allen angekommen ist, da bin ich mir nicht ganz sicher. Eine Ausnahme gab es: Ein Junge konnte sehr bildhaft erläutern, was da alles in seinem Körper vorgeht, wenn er frühstückt, wohin das Gegessene sich auf den Weg macht und wie die Prozesse im Körper stattfinden. Beim Erstaunen der Runde darüber beschrieb er sich selbst mit den Worten „ich bin ein kleiner Arzt.“

Natürlich haben auch die anderen Kinder etwas mitgenommen und Ideen gesammelt, und sie haben eine Theaterform erlebt, die sie so, außerhalb der Schule, nicht erleben würden.

Kinder sitzen in einer Gesprächsrunde zu einem Tanszstück den mit Künsterlinnen zusammen
Kinder sitzen in einer Gesprächsrunde zu einem Tanszstück den mit Künsterlinnen zusammen
Zwei Tänzerinnen performen in gelben Licht auf der Bühne
Zwei Tänzerinnen performen auf einer Bühne im grünen Licht

Worauf musste man in den Workshops achten? Welche Herausforderungen gab es? Welche Highlights? Was hat den Schüler*innen am meisten Spaß gemacht?

Herausfordernd für jüngere Kinder war schon die Anfahrt. Die gemeinsame Fahrt mit Bus und Bahn, der unbekannte Raum in der fabrik. Neue, unbekannte Menschen. Was den Kindern am meisten Spaß machte, waren die unterschiedlichen Bewegungssachen, die sie auch hinterher in die Schule mitnahmen.

Das Highlight in dem ganzen Prozess war dann die Aufführung, die abschließend in der Schule stattfand. Es gab große AHA- Momente bei der fertigen Choreographie – hier auch der Bogen von innen nach außen beim Betrachten der Projektionen, eigene Assoziationen zu Pflanzen, die wie Körperteile aussahen. „Ist das eine Brust? Oder ein Kaktus?“, „Essen sie die Handschuhe wirklich?“

Gefühle wurden stark erlebt, sowohl als Irritation als auch Faszination. Und die Begegnungen mit den beiden Performer*innen. Insgesamt war deutlich zu spüren, wie offen die Kinder nach den mehrfachen Begegnungen für das künstlerische Team waren, wie beiderseitige Vertrautheit entstand.

Sind Ideen der Kinder, die in den Workshops entstanden, in die Performance eingeflossen?

Wenn ja, welche?

Das Thema Verdauung war bereits im ersten Gespräch ein Thema: Was habt ihr heute Morgen gegessen? Ins Stück eingeflossen sind aber auch andere Assoziationen von ihnen, bildhaft besonders in den Projektionen – wie beispielsweise Flüsse in uns drinnen und um uns herum. Oder die Müll-Thematik.

Zwei Tänzerinnen performen auf der Bühne im blauen Licht

Wie reagierten die Kinder während der Aufführung und in den Gesprächen danach?

Die Aufführung fand in der Schule im Theaterraum statt. Vor insgesamt 50 Kindern, also auch vor solchen, die nicht am Entstehungsprozess beteiligt waren.

Die Kinder haben unterschiedlich reagiert. Viele waren begeistert, fasziniert von dem was sie gesehen haben und einige haben hinterher auch noch Fragen gestellt und Fragen beantwortet: Was habt ihr gesehen? Was habt ihr gefühlt? Hat euch etwas irritiert? Auch viele technische Fragen: Woher kommt der Rauch? War das alles unter dem weißen Kittel?

Es gab auch Kinder, für die das Gesehene sehr fremd war. Das ist völlig okay – und genauso werden dann aber auch die Fragen im Nachgespräch gestaltet – dafür sind diese Gespräche da. Für viele Kinder ist es das erste Mal, so eine Form von Tanz zu sehen.

Kinder schauen auf die Bühne mit einem Tanzstück
Kinder schauen einem Tanzstück mit bunten Lichteffekten zu
Kinder schauen einem Tanzstück mit zwei Tänzerinnen in buntem Licht zu

Was machen Tanzprojekte wie diese in der Zusammenarbeit mit den beteiligten Kindern, mit den Pädagog*innen? Wurde das Projekt in den regulären Unterricht eingebunden?

Ja, das Projekt wurde in den Unterricht eingebunden, es gab ja die Themensammlung und die Vor- und Nachbereitung. Wir haben nochmal mit den Kindern gesprochen – das machen wir nach jedem Theaterbesuch – und es ist toll, wenn sich die Schüler*innen gemeinsam mit Tanz-Profis bewegen können. Für alle sind es andere, nichtalltägliche Begegnungen, ein Austausch auf Augenhöhe und ein Miteinander sein und -lernen. Und immer kommt auch die Frage an die Tänzer*innen: Ist das euer Beruf?

Kosmokoerper_Elisabete Finger und Team_Foto Giulia del Balzi

Ihr ganz persönliches Fazit am Ende?

Es war und ist ein Superprojekt. Weil ich denke, dass in unserer gegenwärtigen Gesellschaft Kindern vor allem kreative Frei- und Bewegungsräume fehlen. Ich hoffe, dass noch sehr viele Schulen an diesem Projekt teilnehmen können.

Chica Schmidt ist Theaterpädagogin und arbeitet an der Potsdamer AWO-Grundschule „Marie Juchacz“, die ein theaterpädagogisches Profil hat und 2025 zehn Jahre alt wird. Chica Schmidt arbeitet mit allen Lerngruppen, auch jahrgangsübergreifend und immer projektbasiert.

Johanna Simon arbeitet als künstlerische Leiterin von explore dance in der fabrik Potsdam.

Das Gespräch führte Astrid Priebs-Tröger, die als freie Kulturjournalistin in Potsdam lebt und arbeitet.

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„So viel vorbildhafte Kulturvermittlung begegnet mir selten.” https://explore-dance.de/journal/vorbildhafte-kulturvermittlung/ Wed, 08 Nov 2023 15:02:31 +0000 https://explore-dance.de/?p=11627 Stimmen vom kulturpolitischen Panel am 26.09.23 in der fabrik Potsdam | 08. November 2023 [...]

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„So viel vorbildhafte Kulturvermittlung begegnet mir selten.”

Stimmen vom kulturpolitischen Panel am 26.09.23 in der fabrik Potsdam

 

Vom 23.-27.09.2023 fand in der fabrik Potsdam das vierte explore dance Festival statt. Der Fokus lag in diesem Jahr auf unseren Pop Up Stücken: Tanz-Performances, die so konzipiert sind, dass sie mit wenig Aufwand dorthin reisen können, wo unser Publikum sitzt. Egal ob Klassenzimmer, Turnhalle, Galerie, Begegnungszentrum oder im öffentlichen Raum – die Räume werden von unseren Choreograph*innen und ihren Stücken auf magische Weise für unterschiedliche Altersklassen verwandelt. Diese Flexibilität ist wichtig, da der Tanz somit niedrigschwellig zu Kindern und Jugendlichen kommt, die unter anderen Umständen keine Berührungspunkte zu dieser so offenen und inklusiven Form der Bewegungskunst haben: Kulturelle Teilhabe wird erhöht. Die Tragweite und Wichtigkeit des Projekts wurde im Rahmen des Festivals auf einem kulturpolitischen Panel mit Akteur*innen aus Politik, Kultur und Schule diskutiert. Dieser Journalbeitrag sammelt diese Stimmen, die auch fordern, dass das Angebot von explore dance erhalten bleiben und erweitert werden muss.

Manja Schüle

Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg:

 

„explore dance arbeitet an der Vision von kultureller Teilhabe für alle. Tanz speziell für Kinder und Jugendliche gibt es zu wenig. Dafür bietet explore dance ein Programm – in den vier beteiligten Städten, auch auf dem Land, in Schulen und Kitas, in Museen und Theatern und auf der Straße. Mit Aufführungen, Gesprächen, Workshops, gemeinsamen Stückentwicklungen – das ist explore dance, das ist Mitmachen für alle!

Nora Elberfeld „1000 Zentimeter Mut”

Nicht nur für Heranwachsende, sondern auch für Pädagogen, Lehrerinnen und Künstler.

So viel vorbildhafte Kulturvermittlung begegnet mir selten.

Und das großartige Feedback seitens unserer Künstler*innen und Veranstalter bestätigt das. Aber: Das umfangreiche Programm von explore dance ist nur möglich, wenn der Bund weiter mitfördert. Wir, die beteiligten Städte und Länder wollen, dass das explore dance-Netzwerk auch nach 2023 weiterarbeiten kann, neue Partner gewinnt und bundesweit neue Spielstätten hinzukommen.“

Anna Till & Nora Otte „Schwanensee in Sneakers”
Sahra Huby „Hey Körper?!”

Michael Sacher

Mitglied der Grünen, Bundestagsabgeordneter und u.a. Mitglied im Kulturausschuss:

 

„explore dance zeigt, wie wichtig es ist,
kulturelle Bildung in die Schulen zu bringen

 

und dort auch Kindern, die nicht gewohnt sind, Kulturveranstaltungen zu besuchen, neue Horizonte zu eröffnen. Da kann man in der Schule Impulse setzen, die gar nicht hoch genug einzuschätzen sind. Insofern ist das eine sehr, sehr wichtige Aufgabe, die wir auch mit Bundesmitteln unterstützen.”

Uta Schrader

Lehrerin an der Voltaire-Gesamtschule Potsdam

 

„Das sind wirklich erfahrene Choreograph*innen, die jedes Kind individuell so unterstützen, dass da gemeinsam etwas entsteht. Und das ist ja genau das, was kulturelle Bildung auch erreichen sollte,

 

dass Kinder und Jugendliche über sich hinauswachsen und dass Konflikte und Schwierigkeiten, die auftauchen, dann aber auch überwunden werden.”

Rotem Weissman „Prisma”
Renae Shadler „Mein Freund Horace”

Kattrin Deufert

Choreographin spinnereischwelm:

 

„explore dance hat großes Potenzial und zeigt, dass Kunstpädagogik und Kunst nicht so stark voneinander getrennt sein dürfen.

 

Der Kontakt muss auf einer ganz alltäglichen Basis hergestellt werden. Den Kontakt zwischen beiden empfinde ich als unglaublich wertvoll, sowohl für die Kunst, die ich mache, als auch für die Arbeit mit meinen Kindern in der Waldorfschule.“

Rykena/Jüngst „Splaaash”

Schüler*innen aus Potsdam:

 

„Der große Unterschied beim Tanz ist, dass man nicht das Mittel des Sprechens nutzen muss, um Gefühle auszudrücken oder sich zu entspannen.

Für mich ist es einfacher, sich über Tanz auszudrücken.

Beim Tanz kann man Gefühle und emotionale Ebene sowie Musik und Bewegung kombinieren.“

„Toll ist beim Tanz, dass ein Raum entsteht, in dem man sich gegenseitig akzeptiert, so dass da nichts peinlich ist.

Deswegen ist Tanz wirklich sehr wichtig, auch an Schulen, weil es nicht nur ums Lernen geht, sondern eben auch um soziale Kompetenzen und um das Miteinander.“

Dr. Daniela Rippl

Referentin für Darstellende Kunst, Kulturreferat der Landeshauptstadt München:

 

„explore dance eröffnet eine Wahrnehmungs-Schule. Die Kinder kommen mit künstlerischen Inhalten in Berührung, sie können mitarbeiten. Das verändert das Kind und auch seine spätere Wahrnehmung. In der Sozialisierung kann neben dem Elternhaus vor allem die kulturelle Bildung Einfluss nehmen – und explore dance hat genau diese Möglichkeit. Teilhabe ist dadurch gegeben, dass das Projekt niedrigschwellig ist, dass es direkt zu den Kindern und Jugendlichen gebracht wird und zu den Lehrer*innen, die dann über Fortbildungen auch eine Sicherheit bekommen im Umgang mit dem Genre.

Durch die Netzwerkstrukturen werden bereits so viele Synergien gebildet, dass die eingesetzten Finanzmittel der beteiligten Kommunen und Länder vergleichsweise gering sind für all das, was sie im Verbund mit explore dance erreichen können. Die Stadt-Land-Bund Förderung ist die Zukunft.

 

Letztendlich zeigt das Projekt wie man nachhaltig mit Mitteln umgeht.

 

Durch die tänzerische Auseinandersetzung, die die Choreograph*innen gewährleisten und die interaktive Arbeit bekommen Kinder und Jugendliche noch mal ein ganz anderes körperliches Selbstbewusstsein, das sie stärkt und zu kritischen Geistern macht. Und dadurch ist sozusagen der Boden aufgebaut für eine Demokratie.

Yotam Peled „Where the Boys Are”

Ich denke, dass dieses Potenzial auch in explore dance steckt und das ist etwas, was kaum ausreichend wertgeschätzt und gefördert werden kann, weil es letztendlich um unsere Zukunft geht.“

Jana Schmück & Mami Kawabata „Wo drückt der Schuh?”
Rika Yotsumoto & Daniil Shchapov „Peng! Peng!”

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„Männer sind genauso Menschen“ https://explore-dance.de/journal/maenner-sind-genauso-menschen/ Wed, 21 Jun 2023 14:27:46 +0000 https://explore-dance.de/?p=10950 Yotam Peled: Where the Boys Are | 21. Juni 2023 [...]

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„Männer sind genauso Menschen“

Podcast von vier Schülerinnen der Voltaireschule Potsdam zur Produktion „Where the Boys Are“ von Yotam Peled

Podcast präsentiert von Lilly, Layla, Hannah und Paula | 21. Juni 2023

Yotam Peled besuchte während der Stückentwicklung von „Where the Boys Are“ in einer Reihe von Workshops den Darstellendes-Spiel-Unterricht der Voltaireschule in Potsdam. Die vier Schülerinnen Lilly, Layla, Hannah und Paula reden über ihre Erfahrungen während des Workshops, über die Bedeutung eines Projekts wie explore dance für die Schule und was sie für die Zukunft mitnehmen. Redaktion von Johanna Simon, Giulia del Balzi und Oskar Smollny. Schnitt von Oskar Smollny.

Oder hier klicken, um den Podcast herunterzuladen.

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See you later, alligator! https://explore-dance.de/journal/see-you-later-alligator/ Mon, 16 Jan 2023 15:19:05 +0000 https://explore-dance.de/?p=9905 Renae Shadler: Horace | 18. Januar 2023 [...]

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Elisabeth von Mosch

SEE YOU LATER, ALLIGATOR!

RENAE SHADLER: HORACE

Elisabeth von Mosch arbeitet als freie Illustratorin und Grafikerin in Berlin und Potsdam. Für explore dance hat sie sich das Stück in einer Potsdamer Grundschule angesehen und zeigt uns, wie Renae Shadler und Horace gemeinsam ihr Unterwasserabenteuer bestreiten.

Illustration von Elisabeth von Mosch. Text von Oskar Smollny. | 18. Januar 2023

„Ein Duett mit einem Krokodil.“ Bei dieser Beschreibung denken die meisten wahrscheinlich eher an eine*n Dompteur*in oder an den berühmten Tierforscher und Abenteurer Steve Irwin, als an zeitgenössischen Tanz. Und eine Gemeinsamkeit fällt sofort ins Auge: die Choreographin Renae Shadler kommt, ebenso wie der als „The Crocodile Hunter“ bekannt gewordene Irwin, aus Australien. Ihr Stück HORACE verhandelt die wunderbar persönliche Beziehung des Krokodils und (imaginären) Kindheitsfreunds zu der Tänzerin selbst. Anstatt die Kinder aus ihrem gewohnten Umfeld herauszuholen, verwandelt Renae Shadler in ihrem Pop Up-Stück gemeinsam mit dem Skelett des Reptils den Klassenraum in eine Unterwasserwelt.

Elisabeth von Mosch

…in a while, crocodile!

Wie fängt man die Dynamik und Bewegung eines zeitgenössischen Tanzstücks ein und übersetzt diese in eine Illustration? Elisabeth von Mosch gelingt genau dieser Spagat zwischen Treue zum Stück und Interpretation der Beziehung zwischen Renae Shadler und dem zweiten, namensgebenden Protagonisten ihres Stücks: dem Krokodil Horace. Hierbei wird das Krokodil nicht „vermenschlicht“. Eine Möglichkeit, die in Anbetracht des Comic-Zeichenstils der Illustratorin durchaus denkbar gewesen wäre. Im Stück verschwimmen die Grenzen zwischen der Tänzerin und Choreographin und ihrem Tanzpartner, welcher nur als Skelettschädel anwesend ist. Shadler leiht dem Krokodil Bewegung und Körper, verbindet ihre eigene Geschichte mit dem des Gerippes, welche ohnehin unweigerlich miteinander verwoben sind.

Unter Wasser

In der Welt von Elisabeth von Moschs Bild sind Renae Shadler und Horace als synchronisiert schwimmendes Team unterwegs. Umgeben von einer im Hintergrund erkennbaren großen Diversität an Wasserbewohnern und -pflanzen, fügen sie sich in dieses Habitat mühelos ein. Die, trotz einfach gehaltener Zeichnung, gut als freudig erkennbaren Gesichtszüge Shadlers, spiegeln den auch bei den Kindern während der Performance hervorgerufenen Entdeckergeist wieder. Dennoch sind weder Shadler noch Horace herausgelöst aus ihrer Umwelt und reine Beobachter*innen, sondern zentraler Teil dieses Unterwasserbildes. Diese Zugehörigkeit, dieser Kreislauf werden im Stück ebenso deutlich, wie in Elisabeth von Moschs Illustration. Und ebenso findet diese Zeichnung als zukünftiger Teil des Begleitmaterials von Horace seinen Weg zurück in den Kreislauf der stetigen Stück(weiter)entwicklung.

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Vielstimmiges, spielerisches Zuhören https://explore-dance.de/journal/vielstimmiges-spielerisches-zuhoeren/ Tue, 12 Jul 2022 14:26:16 +0000 https://explore-dance.de/?p=9142 Lea Moro: Ohren Sehen | 12. Juli 2022 [...]

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Foto: Angelique Preau

VIELSTIMMIGES, SPIELERISCHES ZUHÖREN

Lea Moro: OHREN SEHEN

Was nehmen wir wahr, wenn wir genauer hinhören? Wie verschiebt sich unsere Wahrnehmung, wenn wir uns auf die Ohren fokussieren? Die Berliner Radiokünstlerin und Forscherin Kate Donovan (www.mattersoftransmission.net) begibt sich in Lea Moros Stück „Ohren Sehen“ gemeinsam mit den jungen Zuhörer*innen auf eine vielschichtige, akustische Reise in die Umwelt der fabrik Potsdam.

Von Kate Donovan. Übersetzung von Gabi Schaffner. | 12. Juli 2022

An einem ungewöhnlich warmen und sonnigen Märztag warteten wir vor der Fabrik Potsdam auf den Beginn von „OHREN SEHEN“, der Performance von Lea Moro. Wir wussten, dass es um Erkundungen und um Sinnlichkeit gehen würde. Wir wussten auch, dass das Zuhören eine Rolle spielen würde, aber ich fragte mich, was für eines…

Während wir warteten, schritt ich zwischen Sonne und Schatten im Hof auf und ab. Da waren die Geräusche wartender Kinder, Geräusche von jemandem, der telefonierte, Geräusche von weiteren Kindern, die auf dem Spielplatz in der Nähe spielten, von Menschen, die auf den Terrassen saßen und zu Mittag aßen. Es muss Vogelgeräusche gegeben haben, vielleicht auch der Klang von Wasser (wir waren nicht weit vom Ufer entfernt) oder Bootsgeräusche, aber ich muss zugeben, dass ich mich nur an die Töne erinnere, die von Menschen erzeugt wurden. Ich fragte mich, ob wir uns gleich auf eine Reise des Wahrnehmens begeben würden – der Flechten, der frühlingshaft aufbrechenden Knospen, der Materie, die auf der Wasseroberfläche schwappte. Ich schaute auf die Pflastersteine hinunter und bemerkte winzige Blumen, die in der Erde dazwischen wuchsen.

Anna Tsing hat über die Kunst der Wahrnehmung geschrieben; und obwohl sie vorwiegend über die verschiedenen Modi menschlicher und nicht-menschlicher Welterzeugung in Bezug auf den Kapitalismus schreibt, verwenden viele der zeitgenössischen Praktiken des Zuhörens ganz ähnliche Strategien, um der Wahrnehmung als einer Form der Einstimmung, der Fürsorge, des Beachtens einen Vorrang einzuräumen. Die Aufmerksamkeit gegenüber den oftmals vernachlässigten ‚kleinen‘ Dingen vermag uns zu einer Anerkennung sowohl der Relationalität als auch der Differenz führen. Der Titel des Stücks, auf das wir warteten – „OHREN SEHEN“, verweist bereits auf eine bewusste Verschiebung der Dynamik vom Sehen zum Hören; eine Verschiebung, wie sie auch Arthur Russell 1986 in seiner Liedzeile „I’m watching out of my ear“ besang.

Aber das war nicht der einzige Wahrnehmungsschub, der uns im Lauf der Performance bevorstand: das ‚Hören‘ wurde nicht im auditiven Sinne allein gedacht, sondern als eine mit greifbare Form der Rezeption und der Einstimmung – sinnlich und imaginativ.

Als wir den Theaterraum betraten, wurde unseren Sinnen nach und nach klar, dass wir uns tatsächlich im „Herzen der Stadt“ befanden. Ein Kind fragte: „Warum machen die das so langsam, alles?“ Eine großartige Beobachtung, und in der Tat könnte man sagen, dass Verlangsamung der erste Schritt zum Wahrnehmen ist…

Wir wurden in drei Gruppen aufgeteilt, bekamen Kopfhörer und wurden nach draußen geführt, um unsere vielstimmige Reise zu beginnen. Unsere Kopfhörer waren eigentlich Radioempfänger, die sowohl die Stimme (und den Atem) unserer Führerin als auch später den von ihr abgespielten Ton empfingen. Sie erklärte, dass „die Antenne uns verbindet“. Es gab ein ausgeprägtes Gefühl der Kollektivität in dieser Funkblase – wir empfingen alle die gleichen Signale von unserer Führerin. Durch unsichtbare Frequenzen verbunden, erfuhren wir eine gemeinsame Intimität, die vor allem durch den Klang ihrer Stimme bestimmt wurde. Radioübertragungen von kleiner Reichweite werden oft genutzt, um ortsspezifische, kollektive Hörerlebnisse zu schaffen, so bei Klangspaziergängen, Führungen und ähnlichen Aktivitäten. Selten jedoch werden sie als Teil unserer technologischen Infrastruktur erwähnt; vielleicht erscheint der Begriff „Radio“ da zu anachronistisch.

Das Hören über Kopfhörer schuf eine ganz besondere Hörerfahrung. So waren wir von unserer unmittelbaren Klangumgebung abgeschnitten und doch durch die Kollektivität unserer gemeinsamen Klangrezeption miteinander verbunden. Unsere Führerin schlug vor, nur einen Kopfhörer an und den anderen aus zu lassen, damit wir unsere Umgebung gleichzeitig wahrnehmen könnten. Ich glaube nicht, dass irgendjemand in unserer Gruppe diese (vielleicht unbequeme) Option gewählt hat, – auch, weil es einfach mehr Konzentration braucht, um auf die Umgebung und die Erzählebenen zugleich zu achten. Das soll nicht heißen, dass mehrstimmiges Hören nicht funktionieren kann: Unser Radiokunstprojekt Datscha Radio zum Beispiel sendet vorwiegend aus Gärten und ermutigt seine Zuhörer*innen dann, ebenfalls von einem Garten oder einem naturnahen Bereich aus zuzuhören – insbesondere 2017 (Donovan 2018). In den Schichten des Hörens verweben sich die Klänge der unmittelbaren Umgebung mit den Klängen der Übertragung. Dieses gemeinsame Hörerlebnis mit anderen, nah und fern zugleich, lässt ein Gefühl der Kollektivität entstehen und erzeugt parallel dazu eine Art Erdung mit der umgebenden Welt (2017, datscharadio.de). Es lässt sich hier von einer polyphonen Erfahrung sprechen. In Bezug auf das Hören schreibt Anna Tsing: „Als ich zum ersten Mal die Erfahrung der Polyphonie machte, war es eine Offenbarung des Hörens; ich war gezwungen, einzelne, gleichzeitig erklingende Melodien herauszufiltern und auf die Momente von Harmonie und Dissonanz zu achten, die sie zusammen erzeugten.“ (2015, 24).

Ein solches Zuhören erfordert Zeit und Konzentration, und dieses Theaterstück war, vielleicht, weil es sich an ein junges Publikum richtete, zu dynamisch für ein Engagement dieser Art: Eher hatten wir das Gefühl, uns auf einer Reise zu befinden, um den Klängen der Orte und der Geschichten (achtsam) zu lauschen. Es handelte sich dabei um ein körperbetontes, taktiles Zuhören, das dem ähneln mag, was Cecilia Vicuña als „Hören mit den Fingern“ (1983) bezeichnet. Aber Polyphonie ergab sich noch aus anderen Formen, als ein Chor von Stimme/n, als Assemblage von Erzählungen und Storytelling. Wesenheiten sprachen zu uns, aus verschiedenen Zeiten und Räumen. Eine Schlange führte uns unter die Erde, hinunter in die Kanalisation. Und Wasser führte uns zurück zu seinem Ursprung zu Beginn der Erdzeit.

Foto: Kate Donovan
Foto: Kate Donovan

Ähnlich wie in der Kinderpädagogik wurde das Element des Anthropomorphismus als Mittel eingesetzt, um eine Verbindung zu nicht-menschlichen Anderen herzustellen oder Empathie für sie zu entwickeln. Diesen Wesen wurde eine (menschliche) Stimme gegeben. Kinder kennen das gut, – man denke nur an die Bären und Kaninchen in all den Bilderbüchern, die Kleidung tragen, Uhren haben und in Betten mit Kissen und Decken schlafen!

Das soll nicht heißen, dass Kinder nicht verstehen, was vor sich geht, oder dass sie unfähig wären, die Machtdynamik solcher Vermenschlichung zu durchschauen; ich meine damit lediglich, dass Kinder in der Regel eine spielerische Fantasie haben. Zum Spielerischen gehört es, den Unglauben auszusetzen. Unter dem Motto des Spielerischen werden mehr Dinge akzeptabel.

Eine der Schönheiten des Radios besteht darin, dass die Entkopplung des Klangs von der Klangquelle (die Unsichtbarkeit des Ursprungs der Stimme) die Phantasie anregt. Wir konnten der Erzählung der Schlange in der Kanalisation direkt von einem Gullyloch aus folgen; wir konnten uns vorstellen, was wir nicht sehen konnten.
In diesem Sinne kann das Zuhören wie Lesen sein – der visuelle Aspekt bleibt dank der Plastizität und der Fluidität unserer Vorstellungskraft unberührt. Die Radio- und Theatermacherin Pavlica Bajsić Brazzoduro spricht in diesem Zusammenhang von der kollektiven Natur der Imagination: „Wir haben die Freiheit, Assoziationen und Bilder in unserem Kopf zu kreieren, und dadurch werden unsere Zuhörer*innen zu unseren Mitschöpfern. Wenn das Bild fehlt und uns nur der Klang bleibt, erlaubt diese Unterbrechung unserem Gehirn, sich den inneren Mechanismen der Vorstellungskraft zuzuwenden und unsere bewussten und unbewussten Gedanken, Gefühle, Erinnerungen und Projektionen kommen zum Vorschein.“

Während der Performance gab es Momente, in denen wir dazu angeleitet wurden, uns zu erlauben verletzlich zu sein – indem wir die Augen schlossen und gemeinsam an einem Seil entlanggingen; indem wir uns der Textur des Schlamms hingaben; indem wir uns im Auge des Sturms umhertreiben ließen. Um sich derart auf eine Sache einzulassen, ist eine gewisse Verspieltheit nötig, – die bei meinen kindlichen Begleiter*innen reichlich vorhanden war. Maria Lugones schreibt: „Verspieltheit ist teils auch eine Offenheit dafür, ein Narr zu sein. Was wiederum bedeutet, dass man sich nicht um Kompetenzen sorgt oder sich selbst zu wichtig nimmt, dass man Normen nicht als heilig ansieht und dass man Ambivalenz und Doppeldeutigkeit als Quelle von Weisheit und Freude wahrnimmt.“ (1987, 17).

Spielerisches Zuhören könnte uns vielleicht einen Weg aufzeigen, das Selbst zu dezentrieren und die Position des Menschen innerhalb eines weiter gefassten Miteinanders von Wesenheiten neu zu kalibrieren.
Zugleich könnte uns dieses Spielerische am Zuhören lehren, unserer Imagination zu folgen und uns für das zu öffnen, was wir nicht unmittelbar wahrnehmen können.

Zitate

Bajsić Brazzoduro, Pavlica, and Lucija Klarik. „Pavlica Bajsić Brazzoduro: ‘Audio Creates a Whole New Dimension.’” Siehe Stage, 2 May 2022, https://seestage.org/interview/pavlica-bajsic-brazzoduro-audio-creates-a-whole-new-dimension/. Stand 4. Mai 2022.

Donovan, Kate. ‘The Radio Garden. On Datscha Radio 17’. Expanding Radio. Ecological Thinking and Trans-scalar Encounters in Contemporary Radio Art Practice, 2018, S. 52-71.
https://archive.org/details/DONOVANExpandingRadio/

Lugones, María. „Playfulness, „World“-Travelling, and Loving Perception.” Hypatia, Vol. 2, No. 2 (Summer, 1987), S. 3-19.

Russell, Arthur. „Tower Of Meaning / Rabbit’s Ear / Home Away”, World of Echo, Upside Records/Rough Trade Records, 1986.

Tsing, Anna Lowenhaupt. „Arts of Noticing”, The Mushroom at the End of the World. On the Possibility of Life in Capitalist Ruins. Princeton University Press, 2015, S.17-27.

Vicuña, Cecilia. „Entering”, Poems, New York, 1983.

Übersetzung: Gabi Schaffner 2022

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Zuhören, Einfühlen und Mitmachen https://explore-dance.de/journal/exploredancefestival3/ Mon, 30 May 2022 10:01:58 +0000 https://explore-dance.de/?p=8939 Festivalbericht explore dance Festival #3 | 30. Mai 2022 [...]

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Foto: Angelique Preau

Zuhören, Einfühlen und Mitmachen

Ein Festivalbericht zum explore dance Festival #3 in Potsdam.

Von Astrid Priebs-Tröger und einer Einleitung von Oskar Smollny | 30. Mai 2022

Vom 20.-26.03.2022 fand in Potsdam das 3. Festival für junges Publikum von explore dance statt. Unter dem Motto „Freiräume ertanzen“ erlebten Besucher*innen eine Woche voll von Tanz, Workshops und Performances. Begleitend zu den Bühnenproduktionen und Pop Ups von sieben explore dance-Choreograph*innen wurde die Woche mit dem Symposium Tanz für junges Publikum für alle und überall eröffnet.

Tanz für junges Publikum ist noch lange nicht vollumfänglich im Kulturangebot für Kinder und Jugendliche etabliert. In einigen Orten, vor allem Großstädten, ist ein kontinuierliches Rezeptionsangebot im Aufbau, das jedoch zumeist nur auf temporärer Förderung basiert. Die körperfokussierte Kunstform Tanz besitzt das große Potenzial, dauerhaft eine wichtige Rolle in Kulturrezeption und -teilhabe für Kinder und Jugendliche zu übernehmen – vorausgesetzt sie wird in den kommenden Jahren strukturell und kulturpolitisch gestärkt.

In einem Diskursformat mit Beiträgen von Dörte Wolter (MECKLENBURG-VORPOMMERN TANZT AN) und Dörte Simon Rihn (Schulleiterin der Gemeinschaftsschule im Kloster Stift zum Heiligengrabe) wurde sich der Frage gewidmet, welche Voraussetzungen es braucht, um Tanz für junges Publikum auch jenseits der Großstädte möglichst vielen Kindern und Jugendlichen zugänglich zu machen – egal ob in der Fläche oder der Metropole. Welche künstlerischen Praxen und Angebote der kulturelle Bildung sind im ländlichen Raum möglich, wichtig und umsetzbar? Welche Erfahrungen gibt es in der Fläche mit mit Tanz und anderen Kunstformen?

Foto: Angelique Preau

Was für einen wichtigen Platz Tanz in der Kulturlandschaft einnimmt und welchen Beitrag er zur (politischen) Entwicklung junger Menschen leisten kann, hat sich die Potsdam Kulturjournalistin Astrid Priebs-Tröger während des Festivals angeguckt und ihre Eindrücke der vielfältigen Stücke im folgenden zusammengefasst.

Fotos: Angelique Preau

Ein Festival für junges Publikum

Linsensamen, Erdwürmer, Pappkartons, wie Sisyphus arbeiten oder sich 1000 mal küssen – das waren einige der Materialien und Themen, die an den sechs Festivaltagen des 3. Explore Dance-Festivals in der fabrik Potsdam fast 700 Kinder ab 6 und Jugendliche ab 12 Jahren in den Bann zogen.

Dabei ist es nicht leicht, im Angesicht der derzeitig überall gleichzeitig aufbrechenden Krisen vor allem mit Grundschulkindern über (ihre) Zukunft zu sprechen. Die Schweizer Choreographin Lea Moro, die am 20. März 2022 das Explore Dance-Festival eröffnete, hat diesen Versuch mit Ohren sehen unternommen, und er ist gelungen.

Kindliche Vorstellungskraft stärken

Denn Moro hat sehr unterschiedliche Mittel und Wege gefunden, die gegenwärtigen Probleme nicht zu verschweigen, aber gleichzeitig auch die kindliche Vorstellungskraft – nicht nur für die Zukunft städtischen (Zusammen-)Lebens – zu stärken.

Ihr abwechslungsreicher Mitmach-Parcours begann im Theaterraum. Hier wurden die Grundschüler*innen im vibrierenden Halbdunkel mit einem Erdenwurm bekannt gemacht, der aus dem riesigen Koloss in der Bühnenmitte kriecht und von dort ins staubige Stadtleben eintaucht.

Kurz darauf traten dann alle Zuschauer*innen in drei Gruppen aufgeteilt und mit Kopfhörern auf den Ohren ins Freie und näherten sich den Elementen Erde, Wasser, Pflanzen, Tiere und Luft rund um die fabrik Potsdam zuerst sehr handfest, dann auch poetisch und träumerisch und zuletzt tanzend an.

Das trainierte die eigenen Sinne und fühlte sich meistens gut, beim Gulli auch ziemlich komisch an.

Energien von bergender Gemeinschaft spüren

Märchenhaft und zugleich spielerisch waren hingegen die nächsten Stationen. Der Geschichte von der Wasserquelle und der Schlange mit geschlossenen Augen zu lauschen und dabei ein Seil beständig durch alle Hände gleiten zu lassen, setzte viele Assoziationen frei. Auch die Imagination eines heraufziehenden Sturmes und die Energie von bergender Gemeinschaft stärkte die eigene Fantasie.

Zum Ende hin ging es noch einmal konkreter um Entwürfe, die ein Zusammenleben in der Stadt der Zukunft, „die weich und kuschelig und warm sein wird, weil wir die Klimaziele nicht erreichen“ möglich machen sollen. „Freiräume ertanzen“, so lautete auch das Motto dieses Festivals, fühlte sich auf den fabrik-Grünflächen gut an und auch die eingesprochenen Texte über die Flechten luden zum assoziativen Nachdenken ein.

Schade war nur, dass am Ende, als alle wieder auf der fabrik-Bühne saßen, die Wünsche, Ideen und Vorschläge der Kinder nur auf die metallisch glänzende Oberfläche des sich jetzt dort imaginierten Wasserbeckens geflüstert werden sollten. Es hätte mich schon interessiert, was die Stadtbewohner*innen von morgen selbst über ihre, unsere Zukunft denken.

Foto: Angelique Preau

Umdeutung klassischer Mythen

Zwei weitere Inszenierungen komplettierten den ersten Festivaltag. Am Nachmittag konnte man auf der Probebühne des T-Werks „Sisyphos“ begegnen. Immer noch ist Sisyphusarbeit ein geflügeltes Wort für eine ertraglose und dabei schwere Tätigkeit ohne absehbares Ende.

Doch schon als Anne Zacho Sogaard, Hermann Heisig und Thomas Proksch mit Gymnastik-Ball, Klapp-Leiter und Schaumstoffplatten zur Tür hereintanzten, dabei Zischlaute imitierend einen Rhythmus erzeugten, war klar, dass der klassische antike Mythos hier eine Umdeutung erfahren würde.

Heisig erzählte abschnittsweise die Geschichte des antiken Helden, der mehrmals den Todesgott Thanatos austrickst und schließlich mittels der Aufgabe, einen Stein auf einen Berg zu rollen, zum „ewigen Leben“ verdammt ist.

Klasse, wie die körperlich sehr unterschiedlichen Akteure dies tänzerisch, musikalisch und auch erzählerisch bewerkstelligten. Und schließlich ihre ganz eigene, sehr zeitgemäße Definition von Sisyphusarbeit finden, die mittels Pausen und der Fähigkeit, Wiederholungen und Scheitern auch spielerisch genießen zu können, schließlich doch zum Glücklichsein führen kann. Auch hier konnten die jungen Zuschauer*innen im Anschluss über das Gesehene diskutieren. Die Energie und den Witz von Happy Sisyphos werden die Jungen zukünftig mehr denn je gebrauchen können.

Mit den jungen Zuschauer*innen diskutieren

In zwei Inszenierungen des zweiten Festivaltages, der sich vorwiegend an jugendliches Publikum richtete, spielten Mauern eine wichtige Rolle. In PayPer Play eine die Bühne umschließende aus mehreren hundert Pappkartons und in This Wall Has No Title waren es Steinmauern, die sich in Stadträumen befinden und mit StreetArt versehen waren.

Beide Inszenierungen stammten von etablierten italienischen Choreograph*innen und zeigten in künstlerisch sehr unterschiedlicher Art verstörende Bilder, die an die (Alb-)Träume der westlichen Welt und deren gerade sichtbar werdenden Konsequenzen rührten.

Foto: Mehmet Vanli

Verstörende Bilder von den Albträumen der westlichen Welt

In This Wall Has No Title von Martina La Ragione und Andrea Rampazzo korrespondierte die Eingangssequenz mit René Magrittes berühmtem surrealistischen Gemälde „Die Liebenden“ von 1928.

In den ersten Momenten von This Wall Has No Title waren zwei Menschen zu sehen, deren Köpfe und Oberkörper wie auf dem Gemälde weiß verhüllt sind und die sich eng umschlungen tanzend bewegen beziehungsweise aneinander festhalten.

Später flackern Wortgruppen wie „It’s a free country“, „Welcome to hell“ oder „I don’t believe anything“ über die Wand hinter ihnen und die beiden Menschen verschwinden fast vollständig hinter einem zweidimensionalen elektronischen Barcode, dem sie lediglich durch eigene Bewegung etwas entgegensetzen respektive entkommen können.

In Andrea Costanzo Martinis PayPer Play geht es ebenfalls um Kommerz. Pay-Per-Play ist ein Begriff aus dem E-Commerce und bedeutet „pro Spiel bezahlen“. Das „Spiel“ findet hier zwischen übermannshohen Pappkartonwänden statt, zwischen denen ein Junge im Schlafanzug zuerst traumwandlerisch tanzt und nach und nach immer mehr konsumiert.

Foto: Yair Meyuhas

Einsamkeit und Konsum – Die Macht der Dinge

Weil er zwischen den leblosen Pappgegenständen trotzdem einsam ist, ordert er per Bildschirm einen Spielkameraden, der zwar schnell spiegelbildlich von ihm lernt, mit ihm jedoch keine wirkliche Beziehung aufbauen kann. Die ergibt sich erst auf Augenhöhe, als eine weibliche Ergänzung für den Spielkameraden per Klick geordert wird.

Martinis Inszenierung findet originelle und subtil nachwirkende Bilder für die Macht der Dinge, die uns inzwischen alle beherrschen; sie zeigt deren Wechselwirkung mit der menschlichen Psyche und letztendlich die Vernichtung alles Natürlichen, den Menschen eingeschlossen. Auch wenn dies hier betont spielerisch und in einer skurrilen Traum(tanz-)welt daherkommt, wird es konsequent bis zum bitteren Ende erzählt.

Auch La Ragiones This Wall Has No Title fand für die seelische Verwüstung des modernen Menschen am Schluss ein starkes Bild – die Projektion einer überdimensionierten Kinderzeichnung eines Menschen mit weit aufgerissenem Mund, die wiederum Edvard Munchs „Schrei“ in bildhafte Erinnerung ruft.

Und während diese Inszenierungen Bezug auf bedeutende Kunstwerke des vergangenen Jahrhunderts nahmen, spielte 1000 Kisses von Raymond Liew Jin Pin und Jascha Viehstädt im Hier und Jetzt und untersuchte ganz direkt, ob es möglich ist, sich tausend Mal zu küssen, ohne dass es erneut in Sisyphusarbeit ausartet. Das Festival jedenfalls begeisterte mit Vielfältig- und Leichtigkeit und gerade die jüngeren Kinder ließen sich fröhlich und bereitwillig auf die Möglichkeiten des Mitmachens ein.

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„Ein Raum für Trauer – und ihr Überwinden.“ https://explore-dance.de/journal/interview-meir-lewski-mouw-nehring/ Mon, 01 Nov 2021 17:24:16 +0000 https://explore-dance.de/?p=8029 Lee Méir, André Lewski und Lidy Mouw: von hier nach dort | 1. November 2021 [...]

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Foto: Elise Schneider

„Ein Raum für Trauer und ihr Überwinden.“

Interview mit Lee Méir, André Lewski und Lidy Mouw zu ihrer Produktion „von hier nach dort“

Interview geführt von Elisabeth Nehring | 1. November 2021

Die Journalistin Elisabeth Nehring interviewt Lee Méir, André Lewski und Lidy Mouw zu ihrem Stück „von hier nach dort“. Ein Austausch über den Ursprung des Stückes, über Rituale, Abschiede und über Transformationen. Die Aufzeichnung fand im August 2021 statt.

Oder hier klicken, um den Podcast herunterzuladen.

Elisabeth Nehring: Hallo an alle Hörerinnen und Hörer, mein Name ist Elisabeth Nehring, ich bin Journalistin und im Rahmen des explore dance Journals führe ich heute ein Interview mit Künstlerinnen und Künstlern, die im Rahmen dieses Projektes gearbeitet haben. Ich sitze hier zusammen in einem Studio in Berlin mit Lee Méir, Choreografin, Tänzerin und Performerin. Mit Andre Lewski, Regisseur, Schauspieler und Performer und zugeschaltet, ist Lidy Mouw, Künstlerin und Dramaturgin. Und sie sitzt im Studio in Uppsala, ist gerade also nicht bei uns. Schön, dass ihr da seid. Wir reden heute über eure Produktion „von hier nach dort“; eine Produktion, die sich mit dem Thema Abschied beschäftigt. Ihr habt das so beschrieben: sie beschäftigt sich damit, was es bedeutet, sich zu verabschieden von Personen oder eben den vielen großen und kleinen Dingen, aus denen man herauswächst und zusammen mit den Kindern habt ihr eine Abschiedstour kreiert, um, wie ihr schreibt, das Wunder des Lebens zu feiern. Wieso habt ihr das Thema Abschied für eine Produktion mit Kindern gewählt?


Lee Méir: Also als der Vorschlag von der fabrik Potsdam angekommen ist eine Produktion für Kinder zu machen, habe ich mich gefragt, was für ein Thema wäre wichtig oder wäre interessant für Kinder und kurz vor dieser Zeit so ein Jahr davor ist meine Mutter gestorben und als sie gestorben ist in dieser Zeit habe ich bemerkt, das wir uns nicht so viel mit dem Tod beschäftigen, auch wenn der Tod trifft uns alle, wir reden nicht so viel darüber und irgendwie haben wir nicht die richtige Werkzeuge, um den Tod zu treffen. Irgendwie, ich dachte ok, ich bin Erwachsene und wir sind ich und meine Schwester und Familie und wir sind keine Kinder, aber immer noch bei diesem Treffen mit dem Tod sind wir alle Kinder, weil wir verstehen es nicht, wir können es nicht verstehen, aber es wird uns alle treffen und deswegen ja kam diese Idee.


André Lewski: Ja, und wir haben in dem Moment auch gemerkt, dass es eine Notwendigkeit gibt, sich eigene Rituale zu erschaffen und sich auseinanderzusetzen mit diesem Thema. Und mit diesem Abschied. Weil das, was da praktisch von religiöser oder nicht religiöser Seite angeboten wurde, an offiziellem Ritual uns nicht gereicht hat um mit dieser Sache umzugehen und so ist es ja auch für Kinder, also, wenn man jetzt zum Beispiel die klassische deutsche Beerdigung sich anschaut, zumindest in der Gegend, wo ich herkomme, sind Kinder gar nicht zugelassen zu den Beerdigungen die bleiben dann meistens zu Hause.


EN: Wo kommst du her, André?


AL: Aus der ländlichen Gegend in Norddeutschland. Die Kinder sind dann meistens zu Hause und werden irgendwie bespielt, aber haben dann nicht tatsächlich eine Chance, sich zu verabschieden von Großeltern. Und wir haben dahingehend auch Gespräche geführt in München mit einer Psychologin, die sich mit dem Thema Abschied und Tod und Kinder und Kommunikation beschäftigt und wurden dann nochmal bestätigt, wie wichtig es ist, dass man auch gerade Kindern, wie Lee sagt, Werkzeuge an die Hand gibt, um sich von kleinen und großen Dingen zu verabschieden im Alltäglichen wie auch in besonderen Situationen im Leben.


Lidy Mouw: Dieser Abschied, der sich jetzt mit dem Tod verbindet, ist natürlich eine Sache, aber es ist ja auch viel profaner eigentlich, dieses Abschied nehmen und das wirklich Abschließen von Sachen ne, also in unserer Gesellschaft geht ja immer darum, Sachen offen zu halten, sagt man, noch eine Möglichkeit zu schaffen und so aber auch wirklich etwas abzuschließen. Ne, also das ist, das fehlt oft in unsere Gesellschaft und um das Mal zu lernen oder Möglichkeiten zu finden, das besser für sich zu tun, also ob man jetzt Kind ist oder nicht. Ich glaube das ist eine Sache, die ganz wichtig ist in unserem Leben und, gut, es verhält sich natürlich mit dem Tod und das Abschied nehmen im Sinne von einem Teil des Lebens oder eine Phase des Lebens ist abgeschlossen und eröffnet auch wieder quasi eine neue Möglichkeit. Um sich mit dem gleichen Thema auszusöhnen oder auszukennen, vielleicht sogar, und das ist etwas, was sehr, was wirklich komplett außen vor ist in unserer Gesellschaft. Es geht immer darum, Sachen weiter zu machen und weiter zu machen, aber nie zu Ende zu kommen.


EN: Ich möchte nochmal daran anknüpfen, André was du gesagt hast mit den Ritualen, da ist mir gerade der Gedanke gekommen: ihr kommt ja nun auch aus ganz unterschiedlichen Ländern und Kulturen. Habt ihr eure eigenen Herkünfte und den Umgang mit Tod oder Abschied auch thematisiert als ihr das Konzept entwickelt habt? Weil ich kann mir vorstellen, Lee, in Israel ist es schon ein ganz anderer Umgang.


Lee: Es ist ein anderer Umgang, aber zum Beispiel meine Familie ist nicht religiös, und wir haben sehr schnell bemerkt, dass als, wie sagt man, Secular, sucht man irgendwie nach einer Ritual, weil man muss diese Zeit so lassen irgendwie jetzt und wir haben als Familie versucht unsere eigene Ritualen zu entwickeln, die mit der Religion nichts zu tun haben, aber dass die für uns auch eine spirituelle Ebene haben, und es gibt einen Brauch bei der jüdische Religion, was ich schön finde ist dass wenn jemand stirbt hat man sieben Tage, wo man zu Hause bleibt und so Freunde, Familie, alle Leute, die die Situation respektieren möchten, dann kommen sie vorbei und sie bringen Essen und das finde ich ganz schön, weil es ist so eine Woche lang. Und dass die Leute die trauern, die machen so nichts.


AL: Sie kommen mit Essen und man tröstet sich gegenseitig und der Schmerz wird so ein bisschen aufgeteilt und immer, wenn einer nicht mehr kann, nicht mehr trösten kann, übernimmt jemand anders. Dann gibt es auch durch die Erschöpfung, durch die sieben Tage, Zeiten wo dann Humor irgendwie aufkommen kann und sich das ganze lockert und man durchlebt ganz, ganz viel in dieser Zeit und genau die Rituale, die wir dann so ein bisschen gemacht haben in diesen sieben Tagen war dann auch, dass gebastelt wurde und man sich, während man sich mit den Händen tätig beschäftigte, dann in den Gesprächen, den Abschied reflektiert hat, was dann auch Teil oder Einflussnahme in das Ritual, was wir mit den Kindern entwickelt haben, letztendlich.


EN: Das heißt das Ritual, was ihr entwickelt habt, war schon ein bisschen inspiriert von Bräuchen in Israel?


Lee: Meine Mutter war auch, sie hat immer mit uns viel gebastelt, als wir Kinder waren. Ich und meine Schwester und deswegen für uns war es ganz natürlich mit dem Basteln so von ihr uns zu verabschieden.


EN: Bevor wir dazu kommen, wie eure Produktion ausgesehen hat, wie ihr das Konzept erstellt hat, was dazu gehört hat, würde ich gerne nochmal von euch wissen: ihr habt ja sehr eng im Team gearbeitet und mich würde sehr interessieren, wie die Zusammenarbeit abgelaufen ist und welche Aufgaben ihr jeweils hattet.


Lidy: Wir haben zu fünft angefangen, als ein Team, und wir haben im Prinzip jeweils eine Übung für die ganze Gruppe gemacht wie mit dem Thema umzugehen, so haben wir ganz viele unterschiedliche Annäherungen an dem Thema erfahren und dann hat sich quasi eine bestimmte Form also schon rausgestellt, die uns allen gefallen hat und wo drin eigentlich jeder nach seiner Neigung und auch seinem Interesse ein Paar drin gefunden hat, was er tut. Es war klar das ist sehr partizipatorisch wird. Und das hat sich dann auch ja ganz ganz natürlich eigentlich ergeben, wer jetzt was macht. Wir haben das dann öfters mal umgearbeitet, weil durch Corona natürlich immer wieder neue Situationen aufkamen und wir unsere Performance daran angepasst haben. Unter anderem dadurch, dass wir das dann jetzt zu dritt machen ist eine Folge davon. Aber das hat sich eigentlich eine Aufgabe definitiv in dem Sinne hatten wir vorher nicht festgesetzt. Das hat sich ergeben aus der aus dem Prozess.

EN: Und könnt ihr das trotzdem noch mal so ein bisschen konkretisieren? Also wie stelle ich mir das vor?


Lidy: Vielleicht ist es sogar interessant zu sagen, dass unsere Rollen fast austauschbar füreinander sind und wir haben auch nach einem Format gesucht, das tatsächlich auch anwendungsfreundlich ist für alle Menschen. Also sogar das, dass das, was wir jetzt entwickelt haben, was ihn wirklich an performatorischen Akt letztendlich ist – ein Ritual als performatorischer Akt – das aber eigentlich von vielen Leuten gemacht werden kann, also das Priestertum in dem Ritual ist quasi sehr low Profile und sehr leicht machbar für eine jeden Menschen, und das finde ich eigentlich auch ganz toll daran.


EN: Könnt ihr uns das Format von „von hier nach dort“ mal beschreiben? Also wir haben jetzt schon gehört „Ritual“, „partizipativ“ – vielleicht könnt ihr mal uns so eine Imaginationen davon geben, eine Beschreibung wie das Ganze ausgesehen hat.


Lee: Ja, ich wollte nur auch dazusagen, zum wie wir zusammengearbeitet haben, ist dass viel so eine große Menge von dieser Arbeit war „denken und reden Arbeit“, wo wir einfach – wir mussten uns vorstellen, was passiert, wenn wir jetzt 30–40 Kinder haben, und wieviel müssen wir strukturieren und wieviel Freiraum lassen wir so? Wir hatten einfach viele Gespräche. Es gab bestimmte Dinge, die so meine Aufgabe waren oder von André und Lidy, so ich zum Beispiel habe die Kostüme, das war mein Bereich und André und Lidy haben die Moderation ganz klar so geschrieben.


EN: Beschreibt das uns gerne noch einmal, was passiert ist, und dann können wir uns das vielleicht auch so vorstellen mit diesen unterschiedlichen Rollen, die auch so austauschbar waren.


AL: Vielleicht vorneweg nochmal, dass wir in unserer ersten Residenz in Potsdam sehr früh Kontakt hatten zu Kindern. Ich glaube, das war schon in der ersten Woche, am zweiten, dritten Tag, wo wir dann praktisch mit einem groben Skizze was vorbereitet haben und dann schon Kinder drin hatten, die dann ein Ritual mit uns gemacht haben. Und es gab so ein Verhältnis von Praxis und Theorie also oder Theorie und Praxis und wir haben praktisch die Struktur des Stückes angepasst, an die Erfahrungen, die wir mit den Kindern gehabt haben. Ein großer Punkt war dann auch, wie auf welchem Level der Partizipation soll das Ganze funktionieren? Also es ist wirklich noch begegnen auf Augenhöhe mit den Kindern, oder es ist eine Pseudopartizipation, wo man eigentlich die ganze Zeit die Kinder führt und bestimmt, was zu tun ist, und uns war ziemlich schnell klar, oder von Anfang an eigentlich klar, dass wir nahezu ein Verhältnis auf Augenhöhe, so weit es geht anstreben, um auch dem Thema gerecht zu werden und diesem, wie Lee Eingang so schön sagte, dass man selbst auch Kind ist in Begegnung mit dem Abschied; mit dem Tod. Und dass das Schöne, Vereinende ist, wenn man eine Situation schafft, wo man sich sowohl von unserer Seite als auch derjenigen, die teilnehmen an dem Ritual von außen kommend, sich öffnet und einlässt auf diese anderthalb Stunden Begegnungen mit Abschied nehmen und und Sterben.


EN: Also der Research– und Probenprozess fand immer wieder im Austausch mit Kindern statt?


Lee: Am Anfang mehr, aber später weniger wegen Corona. Ja, aber genau diese Mischung von Theorie und Praxis war immer so eine ganz wichtige, und ich finde das immer wichtig bei partizipativen Performances. Und zur Beschreibung des Stückes: wir fangen an immer so draußen; das Stück fängt draußen an und da haben wir eine kleine Einführung, wo wir das Thema präsentieren. Wir machen schon einen engen Kontakt mit den Kindern, sodass es ist klar wird, dass wenn wir in dem Raum rein kommen, wir machen was zusammen. Es gibt keine Zuschauer, Publikum und Performer; die Performance ist, was wir zusammen machen. Und dann draußen haben wir noch ein kleines Ritual, wo wir den Alltag draußen lassen und wir versuchen, unsere Gedanken zum Alltag draußen zu lassen, so dass wir reinkommen in eine anderen Ebene.


EN: Was ist das für ein Ritual gewesen?


Lee: Ja, man wäscht seine Hände und dann haben wir so ein Tuch und wir Knoten dieses Tuch zu einer Schnur und so stehen wir dann in einer ganz großen Reihe und jeder knotet seine letzten alltäglichen Gedanke an diese Schnur.


EN: Und dann drinnen im Innenraum?


AL: Drinnen im Innenraum – um es fortzuführen – ist dann ganz viel Material, was dort schon liegt. Das ist eine ganze Landschaft, eine Abschieds Landschaft. Da liegen dann Naturmaterialien, Kostüme, Musikinstrumente, selbstgebaute Musikinstrumente. Wichtig vielleicht auch dabei noch zu erwähnen, dass wir im Sinne von Lebenskreislauf nur mit recycelten Materialien gearbeitet haben. Wir sind hier in Berlin zur Recycling Börse und haben dort geschaut was gibt es an Materialien, wie können wir verwenden für unsere Stücke? Das heißt auch, was dann praktisch am Abend oder wenn der Vorstellung verbaut wird, wird dann wieder recycelt für die nächste Vorstellung und Teile der Sachen, die entstehen, werden dann auch immer den Platz haben, in der nächsten Vorstellungen und Performance. So dass die Performance an sich immer mit wächst und auch die Spuren der letzten Performances präsent bleiben, in der nächsten dann jeweils. Es gibt diese Abschieds Landschaft, und dann kommen wir alle diese Schnur haltend, zusammen mit den Kindern und den Erwachsenen die dabei sind – es ist ein Stück nicht nur für Kinder, sondern sagen wir von 8 – 99, ein Familienstück – in diesen Raum rein und bewegen uns durch diese Abschiedslandschaft und bilden dann erstmal einen Kreis. Und dann ist jeder zufällig an einem Ort angekommen, an dem ein Kostüm liegt, und das ist dann praktisch die Arbeitskleidung zum Abschied nehmen. Dann findet eine erste Transformation statt. Man zieht diese bunten Kostüme an, die später noch weiter verändert werden im Prozess des Stückes und dann wird die Schnur wieder aufgenommen. Und dann kommt man eigentlich zur ersten gemeinsamen Aktivität, die sich dann auch physisch nochmal mit dem Abschied nehmen auseinandersetzt, vielleicht kann Lidy die weiter beschreiben.


Lidy: Mhm okay, also vielleicht noch mal zu diesem Raum, in dem man reinkommt. André du hast gesagt Landschaft, ich würde das eher als eine Installation beschreiben. Blso eine Art bodeninstallation, wo ganz konzentrische Kreise mit unterschiedliche Materialien liegen. Die sind wirklich angeordnet auch als Kreise und wir arbeiten uns quasi immer weiter nach außen hin und alles, was von diesen Materialien benutzt wird, kommt nachher in die Mitte, das heißt, nachher ist der Raum komplett leer und alles was da drin ist, hat sich aber transformiert. Also diese Idee von Transformationen haben wir gemerkt, ist uns ganz wichtig und ok nach dieser ersten Phase der Transformation mit der Arbeitskleidung geht es dann darum ein Netz an Geschichten von Abschied zu weben, also in die Erinnerung eines jeden Einzelnen zu gehen und jeder einzelne erzählt auch seine Erfahrung, eine Geschichte, die er erlebt hat. Oder auch mehrere, wenn es ums Abschied nehmen geht.


EN: Das heißt, ihr habt die Kinder befragt nach euren und nach ihren Erfahrungen, die teilen das mit allen anderen?


Lee: Die Idee ist, dass alle Erwachsene, auch die Lehrer und wir – wir teilen auch unsere Erfahrungen. Das ist diese Augenebene mit den Kindern.


EN: Wie viele Leute waren bei der Performance in der Regel dabei?


Lee: 30 ungefähr.


Lidy: Es ist ja eigentlich immer so eine Bewegung vom Einzelnen in die Gruppe hinein, also es wird tatsächlich an die Biographien eines jeden einzelnen geknüpft. Da so unsere Geschichten ja auf diese Art miteinander verwoben werden, weil sie aneinander anknüpfen. Das tun wir auch tatsächlich. Es gibt also eine Menge Fäden. Wir bauen im Prinzip ein Netz aus Geschichten, die vom Abschiednehmen handeln und das muss man sich wirklich ganz konkret wie ein Netz vorstellen. Es liegen dort dann an die hundert Fäden, die aneinander geknüpft werden wollen, aber jede einzelne dieser Fäden ist eine Geschichte, und die will erzählt werden. Und deswegen auch zum Schluss auch die kleinsten Stückchen Faden werden auch noch „verzählt“ sozusagen, oder? Ich weiß nicht, wie man das sagen kann, also auch darin steckt eine Geschichte und das Interessante ist, dass die Kinder das sehr ernst nehmen. Für die ist das überhaupt kein Problem, dass die abstrahieren, dass in jedem von diesen Fäden eine Geschichte steckt. Auch die Idee, mit den Gedanken, also um so eine Art von Ordnung zu halten, gehen sie super gerne wieder zurück zu ihren eigenen Gedanken. Dass sie denken „Oh nee, das ist aber meine Gedanken hier“. Also diese Knoten an diesem Seil. Was wir gemerkt haben ist, dass das für Kinder sehr schön ist auf diese Art auch während des Erzählens etwas zu tun haben. Es ist etwas anderes, wenn man etwas proklamieren muss und die Worte genau passen müssen oder ob man einfach auch bei dem Gedanken innehalten kann. Und dann wartet man halt. Das Schöne ist, dass es eine Performance mit einer ganz besondere Geschwindigkeit ist, nämlich eine ja meditative, das ist, das ist der Part, der dann so gemacht wird und dann wird dieses Netz durch, ja, Poller, würde ich was sagen, dreidimensional. Dann kommt nämlich diese Idee der Landschaft ins Leben, wo dieses Netz, was ja flach war, plötzlich lebendig wird, in dem es hoch oder tief ist. Also diese ganzen Geschichten werden in einer Art von Landschaft hineingebracht durch 3 Poller im Prinzip. Und dadurch hat man jetzt so eine Art von Netz, und dann springen wir von der Vergangenheit, die ja in allen diesen Geschichten steckt, in die Zukunft. André das kannst du vielleicht erzählen?


AL: Ja, dann ist die Frage, was man selbst vermissen würde am Leben, wenn man nicht mal Anteil nehmen könnte. Und das Verbalisieren wir jetzt nicht direkt, sondern wir haben im nächsten Kreis aus Materialien, der nach der Arbeitskleidung ist, Papier und Buntstifte. Und dann kann man diese Gedanken, also was man vermissen würde, entweder aufschreiben oder aufmalen und dann in diese bereits entstandene kleine Erinnerungslandschaft einfügen. Das heißt, diese Poller oder diese Totenpfäle, wie Lidy sagt, haben Löcher, sind perforiert und da kann man dann die geheimen Gedanken, die man nicht teilen möchte, aufrollen und reinschieben. Das ist dann wie so Äste, die aus einem aus einem Baum rauskommen und die Sachen, die man teilen möchte, was man vermisst, das kann man dann offen ins Netz knoten, so dass andere Leute das auch lesen können.


Lidy: Danach geht es weiter, dass wir uns das anschauen und dann geht es darum, nochmal einen Abschied, den man vielleicht nicht richtig vollzogen hat oder den man vielleicht nochmal machen möchte, das eben zu machen, indem man eine Art von Repräsentant für das, wovon man sich verabschieden möchte oder nochmals verabschieden möchte, zu basteln. Und das machen wir im Prinzip mit toten Materialien aus der Natur. Also Äste, alles mögliche, was quasi vertrocknet ist, und daraus basteln wir dann gemeinsam, jeder Einzelne für sich, natürlich auch miteinander sitzend, dann manchmal auch so in kleinere Grüppchen und Basteln quasi einen Stellvertreter für das, von dem man sich nochmal verabschieden möchte. Und auch das dauert wieder eine halbe Stunde. Das ist eine langsame Geschichte, aber die, die braucht auch diese Zeit und die Kinder finden das sehr schön, das zu machen, weil es geht ja um Phantasie, natürlich aber auch um Zeit zu haben, weil genau das ist ja das was das Problematische ist und wir haben sogar dann oft noch nicht genug Zeit. Also viele Kinder sind dann noch dabei und viele Kinder oder auch Erwachsenen, wenn sie fertig sind mit ihrem was auch immer sie gemacht haben, gucken sich das an und sinnieren darüber und gucken auch den anderen zu. Es ist etwas sehr beruhigendes, andere Menschen so vertieft in ihre Sachen zu sehen; in den Sachen, die sie machen zu sehen. Ja, das bringt eine ganz bestimmte Stimmung.


AL: Und ich würde noch ergänzen, dass im Gesamtablauf der Performance bis dahin, diese Zeit, die jetzt verbracht wird, aus meinen Beobachtungen in den letzten Performances auch dazu dient, sich nochmal tiefer mit dem Thema zu beschäftigen. Das heißt, da kommen dann auch erste Tränen gerade bei Erwachsenen, die dann ganz gerührt sind. Und natürlich der Bedarf gleichermaßen auch sofort darüber zu sprechen und sich auszutauschen und sich gegenseitig zu trösten und diese halbe Stunde des Bastelns ist dann auch in der Funktion, dass sich überall kleine Grüppchen bilden, die nebeneinander an diesen Repräsentanten basteln und sich trösten und ihre Geschichten von Abschied teilen.


EN: Erstmal klingt das für mich nach einem starken Gemeinschaftserlebnis, dass eine Gruppe, die sich jetzt vielleicht nicht unbedingt so kennen, weil vielleicht kennen nicht alle Kinder, die Eltern der anderen zum Beispiel oder so, dass auf einmal so eine Gemeinschaft entsteht in der Beschäftigung mit diesem Thema und natürlich kommt mir sofort die Frage in den Sinn, welche sensitiven und problematischen Punkte wurden da vielleicht auch berührt bei den Teilnehmer*innen, ob sie jetzt 8 sind oder 40?


Lee: Bis jetzt haben wir nur mit Schulklassen gearbeitet. Die Kinder haben immer einander gekannt. Ja, es gab schon ein paar Male, wo Kinder traurig wurden, und ich fand es sehr, sehr schön, wie sie einander so unterstützen. Es gab zum Beispiel einen Jungen, der so richtig geweint hat, weil er seinen Opa so vermisst hat. Aber was schön war, er war einfach dabei und seine Freunde waren bei ihm und haben ihn unterstützt, aber sie haben alle alles so weitergemacht, das hat keine Angst gemacht, dass jemand so weint. Was mich total interessiert hat ist, was das für eine soziale oder gemeinsame Erfahrung ist, weil es ist auch so, die Regeln der Gesellschaft, so „Jetzt haben wir Zeit, traurig zu sein, aber dann müssen wir was anderes machen“, weil es gibt immer eine begrenzte Zeit. Und weil das Stück ganz strukturiert ist, so, jetzt machen wir das, bauen diese Landschaft zusammen, dann teilen wir unsere Geschichte, dann machen wir diese kleine Figuren dann basteln wir die Kostüme und so weiter; es gibt ganz klare Teile, die alle immer wieder zusammenbringen. Ich glaube Lidy hat gesagt, es gibt immer so eine Balance zwischen was individuell ist und was gemeinsam ist und das finde ich ganz, ganz stark bei diesem Setup.


AL: Um nochmal auf diesen Moment zurück zu kommen. Ich hab natürlich auch mit vielen Erwachsenen gesprochen, die dann dabei waren. Ob es Lehrer waren oder Sozialarbeiter, die in den jeweiligen Klassen betreuend tätig sind. Es kamen dann oft die Formulierung auf, gerade dass es um Abschiede ging, wo man wirklich nicht die Zeit hatte und das Gefühl dabei: „jetzt ist wirklich der Moment, wo ich mich von diesen Menschen verabschieden kann und das dann auch wirklich tue“. Auf der anderen Seite haben wir natürlich auch als Veranstalter dieses Rituals ein Augenmerk darauf, wie es den Leuten geht, wir gucken sozusagen rum und sehen, ob irgendwie Bedürftigkeiten entstehen, reden im Vorfeld mit Betreuern oder Lehrern, die natürlich im engeren Kontakt mit den Kindern stehen und vereinbaren, dass man gemeinsam eine Hilfestellung gibt, den Kindern, die dann übermannt werden von der Trauer manchmal.


Lidy: Was ich vielleicht noch spannend finde zu erwähnen ist, wir lavieren immer zwischen Spielen, Performance und Ritual und für mich ist das sehr spannend gewesen zu sehen „ok, weil das Spiel ist ja immer trennend, da gibt es einen Gewinner, ein Verlierer durch die Spielregeln. Ein Ritual ist ja zusammenführend; also wenn die Leute sich einander so ein bisschen kennen, aber durch das Ritual kommen sie zusammen und in der Performance gibt es das Zuschauen und das Handeln und dass sich das immer so abwechselt. Ich finde das eine ganz besondere Form, die wir gefunden haben und ich sehe das auch als hoch künstlerisch an, diese Form, die wir für so eine soziale Plastik gefunden haben.


AL: Das ist ein kleiner Vorgriff, aber wenn wir dann die Performance beendet haben und dann am abbauen sind, fühl ich mich dann wirklich emotional erschöpft, so als wäre ich auf einer Beerdigung gewesen und ich fühl mich außerdem ein bisschen wie ein Bestattungsunternehmer, der dann sozusagen die Reste wieder sauber macht, wieder einordnet. Und der Raum ist so voll von Geschichten und diesen Momenten, die man dann geteilt hat mit den Menschen. Ja, also man kann die Performance nicht öfter als einmal am Tag machen, glaube ich, weil es wirklich sehr intensiv und sehr erschöpfend ist und auch sein muss, wenn man sich öffnet und dann wirklich sich mit dem Thema auseinandersetzt und das muss man als diejenigen, die das dann öfter machen, auch jedes Mal wieder von neuem tun. Auch um die anderen einzuladen, sich zu öffnen. Man kann nicht spielen oder man kann nicht irgendwie Betroffenheit oder dabei sein imitieren; man muss sich wirklich öffnen und im Prozess zur Verfügung stellen als Performer.


EN: Das kann ich mir gut vorstellen, dass das ein ganz wesentlicher Teil ist, dass man wirklich – wir nutzen wir jetzt mal diesen Begriff – authentisch anwesend ist, wirklich offen ist und zur Teilnahme bereit, aber ich fand es auch sehr schön Lidy, was du gesagt hast mit diesem, dass das auch stark strukturiert ist. Das es einen Raum gibt für die Trauer, aber vielleicht auch für die Überwindung oder das weitergehen, das ist ja auch das Wesentliche am Ritual, das eingefasst ist in einen Rahmen, der uns nicht, wenn wir daran teilnehmen, einfach so vollkommen überborden lässt. Dass die Gefühle irgendwie keinen Halt finden, sondern Gefühle, die kommen, finden ja dadurch irgendwo auch eine Begrenzung vielleicht, einen Halt; transformieren sich auch weiter und das habe ich so verstanden, dass das ein wesentlicher Teil für Euch war, eine Transformation zu erreichen. Es gibt ja bestimmte Theorien auch zu Ritualen, wie ein gutes Ritual, Abschiedsritual zum Beispiel, abzulaufen hat, damit eine Art Transformation erreicht wird. Habt ihr euch damit beschäftigt oder habt ihr das so mehr Try and error mäßig einfach auch probiert?


Lee: Für mich persönlich war es sehr wichtig, dass es eine Erfahrung wird und nicht eine so „Educational Sache“. In diesem Sinne ist es wirklich ein Ritual und dass wir auch, so wie André gesagt hat, nach diesem Ritual erschöpft sind. Wir müssen das immer neu erfahren. Und zu diesem Begriff „Transformation“: ich finde in der westlichen Gesellschaft, wenn wir über Tode reden oder denken, denken wir immer an ein Ende und deswegen haben wir auch so viel Angst vor dem Tod finde ich. Aber in vielen anderen Kulturen und wenn man in die spirituelle oder religiöse Praxis guckt, ist dieser Begriff von Transformation sehr, sehr präsent und ich habe bemerkt, auch bei der Erfahrung beim Tod meiner Mutter und auch so, als sie starb, so diese Woche davor, als es schon klarwar , dass sie sterben wird, hat es mir die Idee sehr geholfen, dass es eine Transformation ist und dass sie immer ein Teil von meinem Leben sein wird. Aber so, wie ich sie kenne, wird sie nicht mehr da sein und was noch irgendwie so mir geholfen hat und auch in diesem Stück reingekommen ist, dass ich gedacht habe „OK, ich habe noch nie jemand mir so Nahen verloren, aber ich habe viel Erfahrung mit Abschied, weil ich mich schon von vielen Dinge verabschieden musste.“ Und deswegen haben wir diese Idee von kleinen Abschieden und großen Abschieden im Stück. Und das fragen wir auch die Kinder am Anfang: „Was ist ein großer Abschied, was ist ein kleiner Abschied?“ Weil für manche von den Kindern ist wenn ein Freund zu einer andere Schule geht, ein sehr großer Abschied und ich finde es auch wichtig, dass wir Raum geben für diese kleinen Abschiede.


Lidy: Ja, also du hast gefragt, wo wir als Künstler*innen unsere Informationen her geholt haben. Also bei mir waren es tatsächlich auch persönliche Erfahrungen, wie wir in meiner Familie, in meiner Umgebung mit Abschied umgegangen sind, aber wir haben uns auch mit dem Projekt „Unacknowledged Loss“ beschäftigt, das ja im HAU – Hebbel am Ufer stattgefunden hatte, ein paar Jahre zuvor. Das war eine ganze Geschichte über das Verlieren von Sachen. Und ich hab davon einige Performances auch miterlebt und fand das als Projekt sehr spannend. Da hab ich auch einige Sachen erfahren, wo ich gedacht hab „Ja, das ist wirklich gut gelöst oder eine gute Idee“. Aber das auch verbunden mit einigem Gelesenen über das Ritual und aber auch die Verbindung. Also es gibt ein interessantes Buch, „Performanz“ heißt das, da geht es eigentlich um Sprachphilosophie aber auch kulturwissenschaftliche Ideen zu Performance oder Performanz und da ist ein ganz großer Teil, wo es um Rituale geht und welche Elemente da drin vorkommen. Und dann hat André noch dieses Buch über „Levels of Participation“ mitgebracht, also das waren so für mich als Künstlerin auch die Sachen womit der ich mich einbringen konnte, diese viele unterschiedliche Informationen.


EN: Wie ist euer Ritual geendet, André?


AL: Ja, nachdem wir dann diese Repräsentanten gebaut haben und, jeder für sich, aber gemeinsam mit allen anderen, im Kreis steht, ist der Moment des Abschieds gekommen. Wo man dann einzeln in den Kreis tritt – zu dieser Landschaft, die schon in der Mitte steht, im Zentrum dieses Kreises – und für dasjenige, von dem man sich verabschieden möchte einen Platz findet in dieser Landschaft. Das kann man dann mit Worten begleiten, wenn man möchte. Kannst das aber auch still tun. Und dann ist der Moment gekommen, wo wir uns wieder transformieren, dann wird nämlich diese Arbeitskleidung zur Festkleidung, das heißt wir haben noch so add ons, also Sachen, die man das Kostüm anhaften kann. Die klingen, wenn man sich daran bewegt. Das ist auch aus recycelten Materialien gebaut. Und dann schmücken wir uns gegenseitig und machen nochmal ein gemeinsames bewegtes Ritual, in dem wir nochmal Abschied nehmen und Atem senden in die Mitte und versuchen, all das, was dort drin ist, den Sachen zu helfen, dass sie sich wirklich verabschieden können und lösen können, das heißt wir geben Energie von allen Seiten. Und dann wird man schon merken bei der Bewegung, „oh wir machen auch gerade Geräusche“. Und daraus entwickelt sich dann ein Tanz, der sich dann um das, was in der Mitte dort gebaut liegt und verabschiedet wurde, herum bewegt. Und ja, das nimmt dann Niveaus von Ausgelassenheit an, das heißt an dem Punkt ist dann schon etwas transformiert von all dieser Trauer und dem Loslassen. In entweder eine freudige Verabschiedung oder eine freudige Bereitschaft zum Weitergehen.


EN: Als wir noch vor Corona gesprochen haben, da habe ich euch in Potsdam besucht, da gab es noch die Idee, dass ihr nach draußen geht. Am Ende glaube ich aber das habt ihr nicht gemacht.


Lee: Wegen Corona mussten wir fast jeden Monat das Stück neu denken. Wenn die Kinder den Raum verlassen geben wir jedem so ein kleines Geschenk, so eine Schnur oder eine Blume oder irgendwas, das in dem Raum Material war und dann sagen wir „danke“. Wir danken jedem Teilnehmer. Aber ja das Stück so wie es am Anfang gedacht war? Hoffentlich machen wir das irgendwann, wenn die Welt ein bisschen, ja...


EN: Lee, Du hast gerade Corona angesprochen und als du, André, gerade das mit dem Atem beschrieben hast, „Wir geben den Atem in die Mitte“, muss ich auch gleich an Corona denken und wäre eine Frage so vom Praktischen einerseits, aber vielleicht auch vom Inhaltlichen, ob diese Zeit, die wir jetzt erlebt haben, die Zeit der Corona Krise, auch nochmal mit der ganzen Idee, mit euch, mit dem Konzept was gemacht hat? Jenseits von praktischen Umstellungen oder Restriktionen?


AL: Also vielleicht muss man auch vorneweg sagen, dass wir tatsächlich mit Masken die Performance gemacht haben. Wir hatten Sorge, also dass das gerade mit Abstand und Masken – und Handschuhe wurden auch mal diskutiert – in Zusammenhang mit diesem Thema kontraproduktiv ist, weil es geht ja irgendwie um Teilen und Gemeinschaft um sich fühlen, um ein Miteinander da sein während dieser schwierigen Auseinandersetzung. Und da hatten wir gesagt, das kann gar nicht funktionieren, wenn wir jetzt Abstand halten, wenn wir uns nicht mehr berühren dürfen. Und haben dann halt Wege gefunden, über das Seil eine Verbindung zu schaffen, ohne sich jetzt direkt physisch berühren zu müssen. Und dann auch in der Limitation von anwesenden Publikum, in der Limitation von uns als Veranstalter des Rituals, das alles der Corona Situation geschuldet war. Aber ich glaube, wir haben jetzt eine Form gefunden, wo wir irgendwie trotz aller Einschränkungen wirklich schön damit umgehen können.


Lidy: Also inhaltlich, würde ich sagen, hat Corona uns nicht wirklich berührt. Also nicht, dass das jetzt ein schwierigeres Thema geworden wäre oder so. Das glaube ich nicht, weil das ja immer und überall eigentlich vorhanden ist, dieses Thema des Abschiednehmens. Und da glaube ich nicht, dass Corona jetzt inhaltlich eine bestimmte Ebene hinzugefügt hat, wirklich eher praktisch: wie machen wir das? Das war eigentlich mehr die Frage.


AL: Na ja, nur Stück–immanent, also: wie gehen wir damit um?


Lidy: Genau.


AL: Also wie können wir in dem Sinne inhaltlich, wie können wir diese Sache veranstalten, ohne dabei die ganze Zeit auf Distanz sein zu müssen oder das Gefühl zu haben, wir können uns dem Thema nicht nähern, weil wir uns physisch nicht nähern können?


EN: Eine Frage, die mich doch noch sehr interessiert ist, was die Arbeit an dieser Produktion mit euch gemacht hat, als Künstler, Künstlerin und Menschen?


Lee: Immer wenn ich ein Stück mache, frage ich mich „Was lerne ich, was ist neu jetzt? Wie kann ich was lernen, was ich nicht erwartet habe?“ Und was ich bei partizipativen Stücke, aber auch so auf einer ganz normalen Bühne, und auch manchmal so andere Formate wie „von hier nach dort“, was ich ganz spannend finde, ist die Balance zwischen „Was kann man kontrollieren?“ oder „Was kann man erwarten?“ und „Was kann man nie erwarten?“, so wie werden die Leute sich im Raum verhalten? Und mit Kinder ist es auch eine andere Geschichte, und ich finde es sehr schön, was ich gelernt habe. Es ist so, dass Kunst oder dass ein künstlerisches Event in jedem Raum, oder in jeder Situation stattfinden kann. Man braucht nicht so ein Theater, oder man braucht nicht so einen bestimmten künstlerischer Raum, um eine künstlerische Erfahrungen zu schaffen. Und das finde ich ganz wichtig für mich persönlich bei diesem Stück.


AL: Lee hat es schon erwähnt, dieser Moment von Kontrolle und Erwartungen, wie das Ganze zu funktionieren hat, weil es eben auch so bedeutend für einen selber ist. Man will es irgendwie, dass die Stimmung ganz heilig, ganz konzentriert ist und so weiter und sofort, es dann aber Momente gibt, zum Beispiel hatten wir eine Performance in einer Schule, wo der Fußboden unglaublich rutschig war und dann auf einmal lauter Kinder anfingen, irgendwie lieber auf dem Fußboden her zu rutschen, anstatt sozusagen Konzentration zu erhalten und dieses Ritual mit uns zu gestalten. Und dann tauchte aber diese eigentliche Beschäftigung an ganz anderen Punkten auf, das heißt, was von der Erfahrung der Performance, was es mich wirklich gelehrt hat, ist noch mal wirklich komplett in den Moment zu gehen und jegliche Erwartungshaltung loszulassen. Und von Moment zu Moment zu gucken wie kann ich jetzt im Kontakt mit meinem Gegenüber dieses Thema bearbeiten? Es kann auch sein, dass sozusagen dieser plötzliche Ausbruch von Bewegungsdrang vielleicht eine Ausweichbewegung vom Thema weg ist, aber selbst mit den Kindern, die dort in dem Moment ausgebrochen sind, im späteren Moment dann doch wieder auf eine andere Art und Weise dazu gekommen und haben sich dann scheinbar doch damit verbunden. Also ist ganz viel zwischen Erwartungshaltung und Tatsächlichkeit die sich da irgendwie berühren und das ist eine sehr schöne Erfahrung gewesen und als Mensch muss ich sagen, dass ich zum Beispiel eine Erfahrungen hatte, wo uns damals in einer vorherigen Beziehung ein Kind gestorben war. Was keiner gesehen hatte, weil es so früh starb, dass noch kein Kontakt dagewesen war praktisch. Und wir mit diesem Schmerz völlig alleine waren, es wurde nicht geteilt. Und das hat ihn irgendwie noch größer gemacht, weil es war so etwas Besonderes und gleichzeitig so etwas unglaublich Trauriges, das Ereignis, was passiert ist und es wurde nicht geteilt, wurde nicht aufgefangen und konnte mit keinem drüber reden. Und ja, später war ich damals auf der Beerdigung meiner Oma und hab mir dann vorgestellt, dass die Leute, die jetzt dort auf dem Friedhof versammelt sind, eigentlich für diese Kind da sind. Also ich hab praktisch diesen Vorgang, den wir dann später künstlerisch entworfen haben, damals irgendwie intuitiv im Moment innerlich vollzogen und es hat mir sehr geholfen und hat irgendwie so einen Frieden reingebracht in mich. Und jetzt auch in den Performances, die ich hatte, hab ich sozusagen dieses Kind immer mit reingetragen für mich. Und das hat mir geholfen, Abschied zu nehmen.


EN: Lidy.


Lidy: Was ich mitgenommen hab, ist wirklich dieses, wie reich man beschenkt wird, wenn man darum fragt. Also diese ganzen Geschichten, die wir da geschenkt bekommen, und welche Einblicke wir haben dürfen in die Leben anderer und wie offen und ja, großzügig sie auch sind und wie wichtig es auch ist, in solche Austausche gehen zu können, die sonst nicht so vorhanden sind in dieser Tiefe, auch in dieser Konzentration. Das ist etwas, was ich besonders und an dieser Arbeit schätze, dass wir so viel erfahren dürfen, von so viele Leute und wie offen und auch wie unkompliziert das eigentlich ist, wenn man das ein bisschen halbwegs schlau anstellt in einen tieferen Austausch zu gehen.


EN: Ich danke euch sehr für dieses Gespräch, das war sehr interessant und hat uns einen tiefen Einblick gegeben in euren Prozess. Ich habe mit Lee Méir, Lidy Mouw und André Lewski über ihre Produktion „von hier nach dort“ gesprochen, die im Rahmen des explore dance Projektes in Potsdam, Hamburg und München realisiert wurde. Vielen Dank an euch.


Lee: Danke.


Andre: Danke dir.


Lidy: Danke, gerne.

Der Beitrag „Ein Raum für Trauer – und ihr Überwinden.“ erschien zuerst auf explore dance.

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