Performance | 8+

Ohren sehen

Stell dir vor, du befindest dich in einem urbanen Lebensraum, einer Stadt. Deine Sinne sind wie feinfühlige Antennen. Mit ihnen beschnupperst du die feuchte Luft, ertastest modrigen Erdboden und durchwühlst stacheliges Dickicht. Deine Ohren sind gespitzt, und sie lauschen dem städtischen Untergrund. Wer lebt da im Erdboden, in Tunneln und Kanälen? Die Stadt ist ein Lebensraum für viele Lebewesen, Tiere und Pflanzen. Und wir sind immer Mittendrin. Wenn Du ganz Ohr wirst, kannst du ihren Stimmen und Geschichten lauschen: Wovon träumt der Regenwurm? Wie überlebt eine Schlange in der Kanalisation? Und wollen Flechten nur noch tanzen? Am Ende beschließt die Stadt, dass es Zeit ist, aufzubrechen und eine neue Form und Lebensweise zu (er-)finden. Aber wer sind dann wir, und was können wir dazu beitragen?

„Ohren sehen“ (8+) ist nach „Alle Augen Staunen“ Lea Moros zweite choreografische Arbeit für junges Publikum. Gemeinsam mit Sophia Neises, Sharon Nogales, Moritz Frischkorn, Nina Krainer, Andres Bucci, Martin Beeretz und einer Reihe von für sich selbst sprechenden Lebewesen begibt sich das Publikum auf eine vielstimmige Audio-Reise ins und rund um das Theater herum. Dabei sorgen wir für ein ausgefeiltes Orientierungssystem für blindes und sehbehindertes Publikum, so dass dieses sich selbstständig durch die Performance bewegen kann. Diese findet bei jedem Wetter statt, wir bitten darum, angemessene Kleidung mitzubringen. „Ohren sehen“ schlägt das Zuhören als Modus eines verantwortungsvollen, kooperativen Zusammenlebens mit unserer Umwelt vor.

Uraufführung

20. März 2022, fabrik Potsdam, explore dance Festival #3

Credits :

Konzept, Choreografie: Lea Moro
Dramaturgie, Skript: Moritz Frischkorn 
Co-Choreografie, Performance: Sophia Neises, Sharon Mercado Nogales, Julia Turbahn
Sounddesign: Andres Bucci aka Future Legend
Kostüm- und Bühnenbild: Nina Krainer 
Lichtdesign: Martin Beeretz
Künstlerische Mitarbeit Choreografie: Kiana Rezvani
Ko-Komposition Songs: Jana Sotzko
Assistenz Kostüm: Molly McDonnell
Technische Unterstützung Sound: Bátor Toth
Textbeiträge: Harriet von Froreich (Flechten), Ira Melkonyan (Wolken), Luisa Pardo (Schlange)
Dramaturgische Produktionsbegleitung (Tanzhaus Zürich): Simon Froehling
Produktion, Management: Hélène Philippot
Touring: Mirjam Sadjak
 
Audioaufnahme, Mastering: studio lärm
Sprecher*innen: Vernesa Berbo, Moritz Frischkorn, Lea Moro, Julia Pohl, Birte Schnöink
Gesang: Moritz Frischkorn, Lea Moro, Sophia Neises, Sharon Mercado Nogales
Mastering Songs: Falk Andreas – Blank Room Audio

 

Barrierefreiheit
Die Performance hat eine integrierte Audiodeskription und ein auditives Leitsystem.
Das Publikum wird größtenteils außerhalb des Theaters geleitet. Die Route, die zurückgelegt wird führt über Wiese, Kopfsteinpflaster, einzelne Stufen und Asphalt. Es wird längere Phasen geben, in denen gestanden werden muss. Das Publikum wird gebeten, die Augen zu schließen und an einem Seil entlang zu laufen.
Das Publikum wird Anweisungen über Kopfhörer bekommen, die nicht in DGS oder leichte Sprache übersetzt werden.

 

 

Dauer

ca 60′

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