Pressemitteilungen

11.05.2023

Erfolgsbilanz: 5 Jahre explore dance – Tanz für junges Publikum. Studie bestätigt hohe Wirksamkeit des bundesweiten Netzwerks.

Über 400 bundesweite und internationale Aufführungen von Tanzproduktionen für Kinder und Jugendliche, dazu hunderte Vermittlungsangebote in Schulen und Bildungseinrichtungen – das bundesweite Netzwerk explore dance – Tanz für junges Publikum arbeitet seit seiner Gründung 2018 mit beeindruckendem Erfolg.
Das beweist aufs deutlichste die nun veröffentlichte unabhängige Evaluation von CULTURE CONCEPTS, die empirische Daten mit einer Befragung der zentral an Förderung und Projekten beteiligten Akteur*innen der letzten fünf Jahre zusammenbringt.

Die Evaluationsstudie ist Teil des Booklets „5 Jahre explore dance – Netzwerk Tanz für junges Publikum. Wirkung, Potenziale, Perspektiven“ das zum fünfjährigen Bestehen des Netzwerks erschienen ist und im Rahmen eines kulturpolitischen Panels am 11. Mai beim Festival Pop Up Feature, präsentiert von K3 | Tanzplan Hamburg, auf Kampnagel vorgestellt wird.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie im Überblick:

  • Die befragen Akteur*innen – Lehrer*innen, Künstler*innen bzw. Choreograph*innen und die fördernden Behörden – wünschen eine Fortsetzung von explore dance über den bisherigen Förderzeitraum bis Ende 2023 hinaus und bewerten das Netzwerk als einen Gewinn für Ihre jeweilige Berufspraxis.

  • explore dance reagiert auf einen bestehenden Bedarf in der Praxis. Die große Nachfrage der Schulen verweist auf die bisherige Lücke im Kulturangebot für Kinder und Jugendliche und die Defizite in der Produktion und in der Vermittlung von Tanz für ein junges Publikum

  • explore dance hat Modellcharakter: Das Netzwerk ist ein gelungenes Beispiel für einen kooperativen Kulturföderalismus und für die übergreifende Zusammenarbeit von kommunaler und Landesebene mit dem Bund.

  • explore dance bringt positive Nebeneffekte (spillover Effekte) auf unterschiedlichen Ebenen mit sich: die Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Lage der Tanzakteur*innen in den geförderten Projekten, die aktive Zusammenarbeit mit Lehrer*innen und Schulen, die Kommunikation und Kooperation zwischen unterschiedlichen Zentren des Tanzes in Deutschland und eine bessere Wahrnehmung von Vielfalt und Regionalität im Tanz in Deutschland.

Das Booklet zum fünfjährigen Bestehen von explore dance lässt darüber hinaus Expert*innen aus Politik, Kultur, Bildungswesen und Wissenschaft zu Wort kommen, darunter Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, Nele Hertling, Direktorin der Sektion Darstellende Kunst der Akademie der Künste und Preisträgerin Deutscher Tanzpreis 2018, Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg und Präsident des Deutschen Bühnenvereins, sowie Madeline Ritter vom Förderfonds TANZPAKT, die die Wirksamkeit der Arbeit von explore dance hervorheben und die Weiterentwicklung des Netzwerks begrüßen.

(…) Mit beeindruckenden Erfolgen (hat) das Netzwerk explore dance (…) in den vergangenen fünf Jahren maßgeblich dazu beigetragen, Mädchen und Jungen aller Altersgruppen unabhängig von Herkunft und Bildungsstand Zugänge zur Kunstform Tanz zu eröffnen. (…) In diesem Sinne gratuliere ich dem Netzwerk explore dance zum fünfjährigen Bestehen sehr herzlich und hoffe, dass es in Zukunft weiter wachsen kann.“
Claudia Roth MdB, Staatsministerin für Kultur und Medien

Die derzeitige Förderung des Netzwerks explore dance durch TANZPAKT läuft zum Ende des Jahres 2023 aus, weshalb konkreter Handlungsbedarf besteht, um die Kontinuität der Arbeit nicht zu gefährden. explore dance benötigt eine substanzielle finanzielle Förderung, um die erfolgreiche Arbeit fortzusetzen und eine Weiterentwicklung des Netzwerks voranzutreiben.

explore dance – Tanz für junges Publikum hat sich zum Ziel gesetzt, Kindern und Jugendlichen nachhaltig Zugang zu zeitgenössischem Tanz zu eröffnen und damit die Sichtbarkeit dieser Kunstform dauerhaft und gleichberechtigt neben anderen Künsten zu stärken. Durch Produktion, Vermittlung und Rezeption von Tanzstücken, die spezifisch für und im Austausch mit Kindern und Jugendlichen von etablierten Choreograph*innen entwickelt und erprobt werden, soll der Bereich Tanz im Kulturangebot für Kinder und Jugendliche auf hohem künstlerischen Qualitätsniveau bundesweit etabliert und in der kulturellen Bildung verankert werden. Dabei setzt explore dance auf die Vielfalt aktueller zeitgenössischer Tanzstile und auf innovative Formate, die Kindern und Jugendlichen unabhängig von ihrem Wohnort und ihrem sozialem Kontext Teilhabe an künstlerischem Erleben auch abseits großer Kulturbühnen eröffnen.

Das Booklet „5 Jahre explore dance – Netzwerk Tanz für junges Publikum. Wirkung, Potenziale, Perspektiven“ ist in einer Online-Version über www.explore-dance.de einsehbar.

Die ausführliche Studie von CULTURE CONCEPTS ist hier verfügbar: https://explore-dance.de/downloads/

28.02.2023

explore dance – Netzwerk Tanz für junges Publikum zu Gast beim Watch Out! Festival in Dresden, Hellerau

Im Rahmen des Festivals Watch Out! in Dresden, Hellerau präsentiert sich das bundesweite Netzwerk explore dance, das seit 2018 den Zugang von Kindern und Jugendlichen in ganz Deutschland zum zeitgenössischen Tanz fördert, vom 9. bis 12. März mit drei neuen Tanzproduktionen und einem Fachtag rund um das Thema Tanz für junges Publikum.

Die drei Tanzproduktion sind von etablierten Choreograph*innen spezifisch für und im Austausch mit Kindern und Jugendlichen im
sogenannten Pop Up-Format entstanden – ein Format, das flexible Aufführungen an unterschiedlichen Orten auch abseits der großen
Kulturbühnen erlaubt und den Tanz damit nachhaltig und niederschwellig einem breiteren jungen Publikum öffnen will:

In ihrer Solo-Performance Schwanensee in Sneakers vermittelt die Tänzerin Anna Till spielerisch Tanzgeschichte und ihre Einflüsse.
(Vorstellung am 10.03., 12+). Jana Schmück, Mami Kawabata und Eve Gubler verwandeln im Tanzstück Wo drückt der Schuh? Schuhe in Metaphern des Lebens – witzig, poetisch und manchmal streitlustig. (11.+ 12. März, 6+) Die Performance Splaaash! von Lisa Rykena & Carolin Jüngst beschäftigt sich mit dem Potenzial der Überzeichnung und Übertreibung und lädt in Comic-Welten, zu Lautmalerei und dem Auftritt verschiedener Superheld*innen ein. (Vorstellung am 9. März, 10+)

Die Pop Up-Produktionen können individuell gebucht werden und den zeitgenössischen Tanz direkt zu Kindern und Jugendlichen in die
Klassenzimmer, in Begegnungszentren, Museen oder in den öffentlichen Raum bringen. Explore dance ermöglicht mit diesen Pop Ups
künstlerisches Erleben und kulturelle Teilhabe unabhängig von Wohnort oder sozialem Hintergrund des Publikums.

Am 10. März lädt explore dance im Rahmen von Watch Out! Akteur*innen der lokalen und nationalen Theaterlandschaft von 10-16 Uhr zum
Fachtreffen und Erfahrungsaustausch ein – im Fokus stehen die Bearbeitung von krisenhaften Zuständen wie Krieg und Tod mit und für
Kinder und Jugendliche sowie die Möglichkeiten und Einschränkungen kultureller Teilhabe auf dem Land und in der Stadt.

Das Netzwerk explore dance – Tanz für junges Publikum ist eine Kooperation von fabrik moves Potsdam, Fokus Tanz/Tanz und Schule e.V.
München, K3 | Tanzplan Hamburg und HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste.  Durch Produktion, Vermittlung und Rezeption von Tanzstücken will explore dance die Sichtbarkeit der Kunstform Tanz dauerhaft und gleichberechtigt neben anderen Künsten stärken und im Kulturangebot für Kinder und Jugendliche bundesweit verankern. Explore dance wird gefördert durch TANZPAKT Stadt-Land-Bund aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und durch die Kommunen und Länder der Projektpartner.

Weitere Informationen zum Festival, zu den explore dance-Produktionen und das ausführliche Programm des Fachtags finden sich hier:
https://explore-dance.de/festival/

Medienvertreter:innen sind herzlich eingeladen, die Tanzproduktionen und den Fachtag zu besuchen. Anfragen bitte an:
presse@explore-dance.de.

01.07.2022

HELLERAU als vierter Partner

Seit Juli 2022 und dem Beginn der zweiten Förderphase von TANZPAKT Stadt-Land-Bund erweitert sich das Netzwerk mit HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste um einen vierten Partner. explore dance widmet sich bis Ende 2023 verstärkt der Erweiterung des Angebots für Kinder und Jugendliche durch ein umfangreiches Touring der entstehenden mobilen Pop Up – Tanzproduktionen. Hierzu werden von neun erfahrenen Choreograph*innen und Teams in allen vier Städten Tanzstücke entwickelt, die auch abseits von Theaterbühnen Zugang zur Kunstform Tanz ermöglichen – beispielsweise in Schulräumen, Museen, Kulturzentren oder dem öffentlichen Raum. Kinder und Jugendliche werden in alle Phasen der künstlerischen Arbeitsprozesse aktiv einbezogen. Festivals mit Fachtreffen bündeln die Produktionen und bieten Raum für die bundesweite und internationale Vernetzung sowie den kultur- und bildungspolitischen Dialog.

09.11.2019

„Der Faust“-Perspektivpreis für „explore dance“

Am 09. November erhielt explore dance – Netzwerk Tanz für junges Publikum im Rahmen des Deutschen Theaterpreises DER FAUST 2019 im Staatstheater Kassel den Perspektivpreis für zukunftsweisende und kulturpolitische Projekte.

Begründung der Jury

Ausgehend vom Körper und seinen Bewegungen kann der zeitgenössische Tanz gesellschaftliche Zusammenhänge und Fragestellungen ganz unmittelbar sichtbar und individuell erlebbar machen. Mit explore dance – Netzwerk Tanz für junges Publikum wurde im Förderprogramm Tanzpakt Stadt-Land-Bund ein auf drei Jahre angelegtes Projekt geschaffen, das dazu einlädt für und mit Kindern und Jugendlichen die Kunstform Tanz in all ihrer Vielfalt zu entdecken. Mit neuen künstlerischen Vermittlungsformen wird zeitgenössischer Tanz in hoher Qualität hautnah erlebt, indem Probenprozesse geöffnet und innovative Formen und Modelle in Bühnenproduktionen, mobilen Stücken in Klassenzimmern oder im öffentlichen Raum von etablierten Choreographen und Choreographinnen entwickelt und erprobt werden. Damit leistet das Projekt auch einen wichtigen zweifachen Beitrag zur kulturellen Bildung, indem es jungen Menschen einerseits den Zugang zu zeitgenössischem Tanz als künstlerischer Ausdrucksform bahnt und sie andererseits dazu ermächtigt, zu selbstbewussten Zuschauer*innen des Tanzes zu werden.
Einzigartig und modellhaft ist auch die trilateral bundesländerübergreifende Kooperation in diesem Projekt, die Geld und Kompetenzen bündelt und die Wirksamkeit des Projekts erhöht: explore dance ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass der Kulturföderalismus keine Barriere ist, sondern eine großartige Chance, wenn sie nur planvoll, mutig und engagiert ergriffen wird. Potsdam, München und Hamburg haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam mit fabrik moves Potsdam, Fokus Tanz München und K3 | Tanzplan Hamburg den zeitgenössischen Tanz für Kinder und Jugendliche zu öffnen und als künstlerische Erfahrung erlebbar zu machen. Die Grenzen zwischen künstlerischen Prozessen und Kultureller Bildung werden fließend, verschwinden sogar ganz: Alles ist organischer Teil der Idee, des unmittelbaren Erlebens und damit des gesamten Projektes. Durch diese besondere künstlerische – wie organisatorisch herausfordernde Kooperation wird eine strukturelle Entwicklung von Tanz ermöglicht, die Herzen, Köpfe und Körper gleichermaßen erreicht.

Auszug aus der Pressemitteilung von explore dance:

Dr. Kerstin Evert (Hamburg), Simone Schulte-Aladag (München) und Sven Till (Potsdam) erklären: „Die Verleihung des FAUST Perspektivpreis 2019 an unser gemeinsames Projekt explore dance – Netzwerk Tanz für junges Publikum freut uns in höchstem Maß. Ermutigt durch diese Auszeichnung hoffen wir, die von 2018 bis 2021 laufende Pilot-Phase auch in Zukunft fortsetzen zu können. Wir danken unseren Förderern sehr herzlich, die sich als Städte und Länder gemeinsam mit dem Exzellenzprogramm Tanzpakt Stadt Land Bund, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie weiteren lokalen Förderern zusammengetan haben, um explore dance über Städte- und Ländergrenzen hinweg als Kooperation zu gestalten.“

DER FAUST wird seit 2006 vergeben und ist eine Initiative des Deutschen Bühnenvereins in Kooperation mit den Bundesländern, der Kulturstiftung der Länder und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. Der Perspektivpreis wird im Rahmen des Deutschen Theaterpreises DER FAUST seit 2018 verliehen.